Die 15. Ausgabe von achtung berlin - new berlin film award, die von 10. bis 17 April stattfindet, präsentiert eine von Regina Kräh kuratierte Retrospektive "Berlin Acht Neu(n) Null – 30 Jahre Mauerfall".
Anlässlich des 30. Jubiläums des Mauerfalls zeigt die Retrospektive 14 Spielfilme aus Berlin, die - in Filmpaaren zusammengestellt - dem Lebensgefühl in der geteilten und wiedervereinigten Stadt der 80er und 90er Jahre nachspüren. Die übergeordnete Fragestellung bei der Auswahl und Anordnung der Filme für die Retrospektive war dabei: Was hat die Menschen in Ostberlin und in Westberlin in den Jahren vor dem Mauerfall bewegt? Welche Geschichten wurden erzählt und wie hat sich die wiedervereinte Stadt damals "angefühlt"?
Beim Betrachten der Filme wird die Vergangenheit der einst geteilten Stadt lebendig. Im Sprechen über das Gestern ergeben sich neue Erkenntnisse für das Jetzt. Die Filmreihe vereint stilbildende Berlinfilme mit starkem Wiedererkennungswert und weniger bekannte Werke, darunter zahlreiche Kinospielfilme, die aktuell weder als DVD noch als VoD verfügbar sind.
Die Retrospektive Berlin Acht Neu(n) Null – 30 Jahre Mauerfall findet im Bundesplatz-Kino, im Brotfabrik Kino und im Lichtblick-Kino statt, in Kooperation mit der DEFA-Stiftung und der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen, gefördert durch den Kulturbeirat Charlottenburg-Wilmersdorf und durch das Bezirksamt Pankow FB Kunst und Kultur.
Am 16. April findet um 16 Uhr ein Gespräch zur Retrospektive im Bundesplatzkino statt. Im Anschluss wird um 18 Uhr "Nie wieder schlafen – Nie mehr zurück" (Pia Frankenberg, D 1992) gezeigt.
Bei fast allen Filmen werden die Regisseur*innen oder Darsteller*innen und weitere Mitwirkende anwesend sein.
achtung berlin – new berlin film award präsentiert vom 10. - 17. April über 80 Filme in elf Spielstätten: Mit dabei sind die Kinos International, Babylon, Filmtheater am Friedrichshain, Lichtblick-Kino, Tilsiter Lichtspiele und City Kino Wedding sowie erstmalig das ACUDkino und das fsk Kino am Oranienplatz. Unter dem Motto achtung berlin goes Beeskow wird das Festival erneut im Kino Schukurama im brandenburgischen Beeskow präsent sein – mit freundlicher Unterstützung der Stadt Beeskow.
Im Rahmen der achtung berlin Branchentage präsentiert das Festival akkreditierten Fachbesucher*innen unter anderem den Themenschwerpunkt Berlin Series, der in Screenings, Pitchings, Panels und Keynotes Einblick in neue Serienstoffe gibt.
Übersicht der Filmpaare im Brotfabrik Kino
"Nie wieder schlafen – Nie mehr zurück" D 1992
Regie: Pia Frankenberg
11.4.19, 18:00 Uhr
Berlin 1991: Rita, Lilian und Roberta reisen zur Hochzeit ihrer Freundin auf einem Spreedampfer. Gestrandet im märkischen Sand, beginnen die drei Frauen eine absichtslose Odyssee durch das Niemandsland der just wiedervereinigten Stadt.
"Verhängnis" D 1994
Regie: Fred Kelemen
11.4.19, 20:30 Uhr
Berlin als Exil: Valerij verdient sein Geld mit Akkordeonmusik und Billardspiel. Als er seine Geliebte Luba zusammen mit einem anderen Mann antrifft, erschießt er ihn aus Versehen. Luba flieht auf die dunklen Straßen.
"Redupers - Die allseitig reduzierte Perönlichkeit" BRD 1977
Regie: Helke Sander
12.4.19, 18:00 Uhr
Edda ist alleinerziehende Mutter und freiberufliche Pressefotografin. Sie eilt von einem gering bezahlten Job zum nächsten. Mit ihrer Frauenfotogruppe verfolgt sie ein Kunstprojekt, das die Stadt dokumentieren soll. Doch die Umsetzung gestaltet sich schwierig
"Alle meine Mädchen" DDR 1980
Regie:Iris Gusner
12.4.19, 20:30 Uhr
Glühlampenwerk NARVA: Bei Dreharbeiten lernt Filmstudent Ralf fünf Mädchen einer Frauenbrigade kennen, die von Meisterin Bolzin souverän geführt wird. Ein amouröses Ränkespiel beginnt.
"Berlin Chamissoplatz" BRD 1980
Regie: Rudolf Thomé
13.4.19, 18:00 Uhr
Anna ist in einer Bürgerinitiative zur Rettung ihres Hauses aktiv. Martin soll das Sanierungsprogramm umsetzen. Trotz verschiedener Interessen verlieben sich die beiden ineinander.
"Die Beunruhigung" DDR 1982
Regie: Lothar Warneke
13.4.19, 20:30 Uhr
Die Stadt als Spiegel: Inge ist glücklich geschiedene Eheberaterin und lebt mit ihrem 15-jährigen Sohn am Alexanderplatz. Eine mögliche Krebsdiagnose veranlasst sie, neu über ihr Leben nachzudenken
"Westler" BRD1985
Regie: Wieland Speck
14.4.19, 18:00 Uhr
"Westler" Felix und Thomas aus Ostberlin leben nur wenige Kilometer voneinander entfernt –doch zwischen ihnen liegt die Mauer. Pro Woche können sie sich nur einen Tag für einige Stunden sehen.
"Coming out" DDR 1989
Regie: Heiner Carow
14.4.19, 20:30 Uhr
Philipp ist Lehrer mit Leib und Seele. Als er Matthias begegnet, fühlt er sich sofort zu ihm hingezogen. Aber da ist auch Tanja, mit der er eine Liaison eingegangen ist und die ein Kind von ihm erwartet.
Übersicht der Filmpaare im Bundesplatz-Kino
"Wege in die Nacht" D 1999
Regie: Andreas Kleinert
12.4.19, 18:00 Uhr Zu DDR-Zeiten war Walter ein angesehener Fabrikant. Heute ist die Fabrik eine Ruine, der 55-jährige Walter arbeitslos. Um seinem Leben wieder einen "Sinn" zu geben, zieht er nachts durch Berlin, um für "Recht und Ordnung" zu sorgen.
"Zoe" D 1999
Regie: Maren-Kea Freese
15.4.19, 18:00 Uhr
Zoe ist immer unterwegs. In ein paar Plastiktüten trägt sie ihre Habe und Plattensammlung mit sich herum, die sie für ihren Job als DJ braucht. Morgens weiß sie meist noch nicht, wo sie in der nächsten Nacht schlafen wird.
"Solo Sunny" DDR 1980
Regie: Konrad Wolf
13.4.19, 15:30 Uhr
Sunny ist Schlagersängerin, wohnt im Prenzlauer Berg und tingelt mit einer Band quer durch die ostdeutsche Provinz. Mit ihrem flotten Mundwerk eckt sie überall an. Doch Sunny sehnt sich nach Glück und Anerkennung.
"Tagediebe" BRD 1985
Regie: Marcel Gisler
13.4.19, 18:00 Uhr
Max liebt Lola, die aus Paris gekommen ist, um als Sängerin in Berlin Karriere zu machen. Gemeinsam mit Laurids leben sie vorübergehend in einer Kreuzberger Altbauwohnung zusammen und halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser.
"Das Mädchen aus dem Fahrstuhl" DDR1990
Regie: Hermann Zschoche
14.4.19, 11:00 Uhr
Vorwendezeit Fischerinsel: Im Fahrstuhl begegnen sich Frank und Regine zum ersten Mal. Frank verliebt sich auf der Stelle. Doch die Unterschiede zwischen beiden könnten größer nicht sein…
"Überall ist es besser wo wir nicht sind" BRD 1989
Regie: Michael Klier
14.4.19, 18:00 Uhr
Transit Berlin 1988: Jerzy verlässt sein Heimatland Polen, das ihm keine Perspektiven bietet. Amerika ist sein Traumziel, aber fürs Erste gibt er sich auch mit West-Berlin zufrieden.
Wiederholungen im Lichtblick-Kino
15.04. 18:30 "Das Mädchen aus dem Fahrstuhl"
16.04. 18:30 "Tagediebe"
16.04. 20:30 "Solo Sunny"
17.04. 18:30 "Zoe"
Quelle: www.achtungberlin.de