Am Abend des 22. Februar 2018 wurde in Hamburg die 53. Goldene Kamera verliehen. Die erste deutsche Netflix-Serie "Dark" dominierte den Abend mit einer Auszeichnung für Louis Hofmann und Nominierungen für Karoline Eichhorn und Oliver Masucci.
In zehn Kategorien entschied die diesjährige Jury u. a. mit Quirin Berg, Emilia Schüle, Joachim Król, Michael Mittermeier und ZDF-Talkerin Dunja Hayali über die Vergabe der Preise. Steven Gätjen begleitete die Gäste und Zuschauer durch den Abend.
Die Goldene Kamera für die beste deutsche Schauspielerin ging an Petra Schmidt-Schaller für ihre Rollen in "Ich war eine glückliche Frau" (TV, 2017) und "Keine zweite Chance" (TV, 2017). Ebenfalls nominiert waren außerdem Anja Kling für ihre Rollen in "Angst: Der Feind in meinem Haus" (2016) bzw. "Der gleiche Himmel" (2017) und Karoline Eichhorn für "Dark" (2017).
Bester deutscher Schauspieler wurde Volker Bruch, der sich mit seiner Rolle als Hauptkommissar Gereon Rath im Berlin der wilden 20er in der Sky-Serie "Babylon Berlin" (2017) gegen seine Mitstreiter Edin Hasanovic ("Brüder", TV, 2017) und Oliver Masucci ("Dark", Netflix-Serie, 2017) durchsetzte.
Louis Hofmann ist der diesjährige Nachwuchspreisträger. Mit seiner schauspielerischen Leistung überzeugte er zuletzt in der Serie "Dark" (2017), in der er die Rolle eines depressiven Jugendlichen annimmt, der an dem mysteriösen Selbstmord seines Vaters zu zerbrechen droht. Weitere markante Rollen spielte Hofmann in "Das weiße Kaninchen" (TV, 2016), der Romanverfilmung "Die Mitte der Welt" (2016), in dem dänischen Oscar®-Kandidaten "Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit" (2015) oder auch als 14-jähriger Jugendlicher der 1968er-Bewegung in "Freistatt" (2015).
Die Auszeichnung für den besten deutschen Fernsehfilm ging dieses Jahr an "Jürgen - Heute wird gelebt" (TV, 2017) von Lars Jessen. Heinz Strunk und Charly Hübner spielen darin zwei Hamburger Freunde, die als Eigenbrötler Probleme haben, die richtige Frau für sich zu finden und Speed-Dating als Lösung sehen. Die Komödie hatte sich gegen die Konkurrenz von Thomas Bergers "Angst: Der Feind in meinem Haus" (TV, 2016) und Matti Geschonnecks "Ein Kommissar kehrt zurück" (TV, 2016) durchgesetzt.
Zum dritten Mal wurde über die junge Kategorie der besten deutschen Mini-Serien abgestimmt. Diesjähriger Preisträger ist "4 Blocks" von Marvin Kren mit Kida Khodr Ramadan und Frederick Lau. Stellvertretend nahm der Produzent und diesjähriges Jury-Mitglied der Goldenen Kamera, Quirin Berg den Preis entgegen.
Der Preis für das Lebenswerk national ging an Christiane Hörbiger. Peter Weck hielt als langjähriger Weggefährte eine Laudatio auf die Preisträgerin. Das Publikum würdigte die Schauspielerin mit stehenden Ovationen. Hörbiger erhielt bereits zwei Goldene Kameras: 1988 für ihre Rollen in "Das andere Leben" (TV, 1987) und "Das Erbe der Guldenburgs" (TV, 1990), sowie 2001 als "Beste Schauspielerin in einer Serie in "Julia - Eine ungewöhnliche Frau" (TV, 1999-2004).
In der internationalen Riege wurde Liam Neeson für sein Lebenswerk ausgezeichnet. In über 70 Filmen hat der 65-jährige vor der Kamera gestanden, darunter für Spielbergs Holocaust-Drama "Schindlers Liste" (1993) oder auch den Action-Reißer "96 Hours" (2009). Aktueller Film des Nordiren ist der Thriller "The Commuter".
Als beste Schauspielerin international wurde Naomi Watts geehrt. In einer Laudatio von Alex Milberg wurde Watts "als Könnerin ihres Fachs" bezeichnet. Der Durchbruch gelang ihr 2001 mit David Lynchs "Mulholland Drive", jüngst war sie u.a. in Lynchs Serien-Fortsetzung "Twin Peaks" (2017) zu sehen.
Ewan McGregor wurde bester Schauspieler international. Dankend nahm McGregor den Preis der Goldenen Kamera von Alicia von Rittberg an, die eine Laudatio auf ihren Kollegen hielt. Gemeinsam standen die beiden in "Verräter wie wir" (2016) vor der Kamera. In einer Anekdote verriet der Schotte, dass er sein Schauspiel-Debüt in Hamburg während eines Shakespeare-Workshops hatte. Und auch wenn seine Performance als 19-Jähriger zu wünschen übrig ließ, konnte McGregor rund 28 Jahre später in der selbigen Stadt die Goldene Kamera entgegen nehmen.
Den Preis für das beste Dokutainment-Format ging an "Bares für Rares", das sich gegen "Die Höhle der Löwen" und "Kitchen Impossible" durchgesetzt hatte. Die Kamera für die beste Show erhielt "Sing meinen Song – Das Tauschkonzert".
Weitere Informationen: www.goldenekamera.de