Insgesamt rund zwei Millionen Euro fließen in den aktuellen Förderrunden der Hessen Film & Medien in Film- und Serienprojekte – von Stoffentwicklung über Produktion bis Verleih. Die Main Jury bewilligte 18 Einreichungen mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro, 741.000 Euro fließen in die Produktion acht neuer Geschichten des hessischen Nachwuchses. Mit insgesamt 110.000 Euro entwickeln vier hessische Filmschaffende ihre Drehbücher.
"Die aktuellen Förderungen beweisen, dass Filme eine wichtige Rolle beim Einsatz für Menschrechte, Vielfalt und Respekt spielen können", so Timon Gremmels, Hessens Minister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur.
Weiter sagt er: "Sie versprechen hochspannendes und gesellschaftlich relevantes Kino, das mit der Jina-Revolution im Iran, Entwurzelung und Verwurzelung im Spiegel des Heimatbegriffs, Menschlichkeit und Rassismus komplexe und aktuelle Themen behandelt. Wir haben im Juni außerdem den Pride Month gefeiert und setzen uns in diesem Sinne für die Sichtbarkeit queerer Menschen und deren Lebensrealitäten ein. Umso mehr freue ich mich über die Förderung queerer Geschichten wie Piotr J. Lewandowskis Film 'Mixtape'. Darin erzählt der Offenbacher Regisseur eine universelle Geschichte über Liebe, Verlust und das Gefühl des Andersseins in ländlichen Gegenden, das viele queere Menschen sehr gut kennen."
Zahlreiche weitere neue Produktionen entstehen wieder in und aus Hessen heraus:
Neben Piotr J. Lewandowski, der an seinem neuen Film "Mixtape" (300.000 Euro) arbeitet, wird auch "Futur Drei"-Regisseur Faraz Shariat mit "Staatsschutz" (200.000 Euro) seinen neuen Film umsetzen. Darin wirft er einen kritischen Blick hinter die Kulissen einer deutschen Staatsanwaltschaft. Der Kurzfilm "Blind, ins Auge" (17.000 Euro) von Atefeh Kheirabadi und Mehrad Sepahnia betrachtet die Jina-Revolution im Iran, besonders im Zusammenhang mit dem feministischen Widerstand. Und auch der zweite Teil der Fantasy-Saga "Woodwalkers" entsteht mit hessischer Unterstützung (150.000 Euro): Das Oscar- und Emmy-prämierte Animations- und Special-Effects-Studio Pixomondo aus Frankfurt ist erneut für die fotorealistischen Tieranimationen verantwortlich.
Auch die Jurys "Nachwuchs" und "Stoffentwicklung" haben getagt.
Die insgesamt höchste Fördersumme der aktuellen Förderrunde erhält das Offenbacher Film- und Animationsstudio PixelPec für die Serie "Task Force Querlitz" (500.000 Euro), die im Rahmen der "Fifty-Fifty"-Vereinbarung mit dem ZDF/Das Kleine Fernsehspiel unterstützt wird. Das gemeinsame Förderprogramm von ZDF und Hessen Film & Medien fördert gezielt junge Filmtalente in und aus Hessen, die formal sowie inhaltlich neue Wege gehen möchten. Auch die drei STEP-Alumni Janina Lutter ("Die Prinzessin bleibt", 12.000 Euro), Balduin Pfeffer ("Wurmloch", 20.000 Euro) und Roya Ghanavati ("Salam Beresoon", 19.000 Euro) gehen nach ersten Branchen- Erfahrungen durch das Weiterbildungs- und Quereinstiegs-Programm der Hessen Film & Medien mit eigenen Projekten nächste Schritte in ihren Karrieren.
Sieben Verleihförderungen bringen in naher Zukunft preisgekrönte Dokumentar- und Spielfilme mit hessischer Beteiligung in die Kinos:
Mit dabei sind unter anderem die Berlinale-Beiträge "Shahid" (5.000 Euro) und "Ellbogen" (40.000 Euro) sowie der Dokumentarfilm "Exile never ends" (15.000 Euro) und das Spielfilm-Debüt "Gotteskinder" (25.000 Euro), die auf dem diesjährigen Filmfestival Max Ophüls Preis zu sehen waren und hier mit dem "Preis der Filmkritik - Bester Dokumentarfilm" beziehungsweise dem "Preis der Jugendjury" ausgezeichnet wurden.
"In den aktuellen Förderungen zeigt sich erneut, dass starke Dokumentarfilme in Hessen Tradition haben und den Fokus auf Themen, Regionen und Menschen lenken, die in der breiten Öffentlichkeit wenig Aufmerksamkeit erhalten", sagt Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von Hessen Film & Medien.
Sie führt aus: "So wird Mario Pfeifer, der im vergangenen Jahr für seinen Kurzfilm 'Zelle 5 – Eine Rekonstruktion' mit dem Hessischen Film- und Kinopreis ausgezeichnet wurde, das Kino- Dokumentarfilmprojekt 'Deserted' umsetzen und den ungelösten Kolonialkonflikt in der Westsahara beleuchten. Die in Wetzlar aufgewachsene Autorin und Regisseurin Eva Rink hingegen befasst sich in 'Elsie – Rebellin und Visionärin' mit dem Leben und Wirken der Leica-Mäzenin Elsie Kühn-Leitz, die während der NS-Diktatur zahlreichen Zwangsarbeiter*innen und anderen Bedrohten half, aus Deutschland zu fliehen oder unterzutauchen."
Über Hessen Film & Medien
Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die Hessen Film & Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der Hessen Film & Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent).
Quelle: www.hessenfilm.de