Die preisgekrönte Schauspielerin, bekannt aus Kino und Theater, wurde 79 Jahre alt.
Elisabeth Trissenaar war in erster Linie eine Frau des Theaters: Ausgebildet am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, stand sie vom Wiener Burgtheater über das Schauspiel Frankfurt bis zu den Salzburger Festspielen und dem Deutschen Theater Berlin an den berühmtesten Theatern auf der Bühne. Häufig arbeitete sie dabei mit ihrem Mann zusammen, dem gleichfalls legendären Regisseur Hans Neuenfels (Sohn Benedict ist als Kameramann erfolgeich). 1982 wurde sie mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet, 1995 mit der Kainz Medaille der Stadt Wien.
Aber auch als Kinoschauspielerin machte Trissenaar sich früh einen Namen: Rainer Werner Fassbinder, den sie in den 1980er-Jahren in Frankfurt kennen lernte, besetzte sie in wichtigen Rollen seiner Filme "Bolwieser" (TV 1977; die Kinofassung erschien 1983) "In einem Jahr mit 13 Monden" (1978), "Die Ehe der Maria Braun" (1978) und in dem Mehrteiler "Berlin Alexanderplatz" (1980).
Bedeutende Filme drehte sie auch mit Robert van Ackerens ("Die Reinheit des Herzens", 1980), Andrzej Wajda ("Eine Liebe in Deutschland", DE/FR 1983) und Agnieszka Holland ("Bittere Ernte", 1985). Daneben war die gefeierte Künstlerin Trissenaar sich aber auch für Gastauftritte in Krimiserien wie "Derrick" nicht zu schade.
Zuletzt wurden ihre Kinoauftritte seltener, aber nicht weniger eindringlich, beispielsweise als Bordellchefin in "So glücklich war ich noch nie" (2009). 2015 verabschiedete sie sich endgültig von Bühne und Film.
Am 14. Januar ist sie nun im Alter von 79 Jahren in Berlin gestorben.