Gestern Abend, am 25. Juni 2023, wurden im Gloria Palast in München die beiden renommierten Bernd Burgemeister Fernsehpreise für herausragende produzentische Leistungen verliehen.
Die dreiköpfige Jury unter dem Vorsitz von Annika Schmidt (Head of German Originals & European Co-productions bei DYNAMIC TELEVISION), Judith Fülle (Produzentin der bildundtonfabrik btf GmbH und Vorjahrespreisträgerin) sowie Produzent Thomas Wöbke (BerghausWöbke Filmproduktion GmbH) zeichnete die Produzenten Christian Becker und Martin Richter (Rat Pack Filmproduktion GmbH) für das ZDF-Drama "Wir haben einen Deal" als besten TV-Film aus. Regie führte Felicitas Korn, die auch am Drehbuch von Marie-Helene Schwedler mitgeschrieben hat. Die für die beste Serie/Mehrteiler ausgelobte Trophäe ging an die Produzentin Gabriela Sperl (Sperl Film + Fernsehproduktion GmbH und X-Filme Creative Pool GmbH) für die Serie "Herrhausen – Der Herr des Geldes" (ARD Degeto, rbb, hr, SWR) mit Oliver Masucci in der Hauptrolle. Regie führte Pia Strietmann nach den Drehbüchern von Thomas Wendrich.
Bester TV-Film: "Wir haben einen Deal" – ein aufrüttelndes Missbrauchsdrama im Fußballverein.
Produzenten: Christian Becker und Martin Richter, Rat Pack Filmproduktion GmbH für das ZDF
"Mit bemerkenswertem Mut und außergewöhnlichem Einfühlungsvermögen erzählt 'Wir haben einen Deal' eine berührende Opferperspektive, die Hoffnung vermittelt. Der Film bekräftigt Betroffene ihre Stimme zu erheben und ermutigt Beobachterinnen und Beobachter ihr Schweigen zu brechen, um den Schutz zukünftiger Opfer sicherzustellen. Im Mittelpunkt der Inszenierung steht die fesselnde innere Zerrissenheit von Hauptfigur Frank, meisterhaft dargestellt von Felix Klare, dessen schauspielerische Leistung alle Grenzen überwindet. Den Produzenten Martin Richter und Christian Becker gelingt es, dem Thema Missbrauch die dringend benötigte Aufmerksamkeit zu schenken und mit emotionaler Tiefe sowie berührender Erzählweise ein breites Publikum anzusprechen", so Jury-Vorsitzende Annika Schmidt.
Beste Serie/Mehrteiler: "Herrhausen – Herr des Geldes"– ein Finanzvisionär zwischen Kaltem Krieg und der RAF.
Produzentin: Gabriela Sperl, Sperl Film + Fernsehproduktion GmbH und X-Filme Creative Pool GmbH für ARD Degeto, rbb, hr, SWR.
"Mit beeindruckender Erzählkunst präsentiert 'Herrhausen – Der Herr des Geldes' eine mitreißende Geschichte über Alfred Herrhausen, den visionären Vorstandssprecher der Deutschen Bank, der seiner Zeit voraus war. Das Erzähltempo des Mehrteilers spiegelt die unbändige Getriebenheit des Hauptcharakters wider. Besonders beeindruckend ist die authentische Darstellung dieser wichtigen Episode deutscher Historie und der mitreißende Erzählstil. Die Produzentin Gabriela Sperl, deren Blick für bedeutsame Geschichten in der deutschen Fernsehlandschaft inzwischen unverzichtbar ist, steht für eine herausragende Qualität ihrer Projekte. Aus diesem Grund wird auch 'Herrhausen' heute Abend mit dem hochverdienten Bernd Burgemeister Fernsehpreis geehrt", urteilt die Jury.
Insgesamt gingen 14 Produktionen ins Rennen um die renommierte Auszeichnung. "Die Preise würdigen in erster Linie die Leistungen der Produzentinnen und Produzenten", betonen Margarete Evers und Hansjörg Füting, die nach dem Tod von Prof. Dr. Johannes Kreile die Interims-Geschäftsführung der VFF übernommen haben. "Im Sinne von Bernd Burgemeister geht es bei den Produktionen der Reihe Neues Deutsches Fernsehen beim FILMFEST MÜNCHEN zuallererst darum, wichtige gesellschaftspolitische Themen aufzugreifen oder erzählerisch neue Akzente zu setzen. So sind die TV-Highlights von morgen hier in München schon das erste Mal auf der großen Leinwand zu sehen."
Nach den Screenings trafen sich die Preisträgerinnen und Preisträger mit weiteren hochkarätigen Gästen der deutschen Film- und Fernsehbranche beim Get-together im Hotel Bayerischer Hof, darunter die Schauspielerinnen und Schauspieler Patricia Aulitzky, Rufus Beck, Amanda da Gloria, Veronica Ferres, Felix Klare, Lilly Krug, Julia Koschitz, Peter Lohmeyer, Michaela May, Vivian Naefe, Jörg Schüttauf, Oliver Stokowski und Udo Wachtveitl sowie die Filmschaffenden Sven Burgemeister, Christian Franckenstein, Tanja Ziegler, Alexander Thies und Thomas Kufus.
Der Bernd Burgemeister Fernsehpreis ist mit 25.000 Euro dotiert. Erstmals wurde der Preis 1996 verliehen. Seitdem konnten unter anderem Oliver Berben (2009, "Der verlorene Sohn"), David Evans (1998, "Our Boy") und Günter Rohrbach (2007, "Teufelsbraten") die Jury für sich gewinnen.
Seit Jahr 2022 wird ein zweiter Bernd Burgemeister Fernsehpreis an die beste Serie aus der Reihe Neues Deutsches Fernsehen verliehen. Auch dieser ist mit 25.000 Euro dotiert und wird von der VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten gestiftet.
Quelle: www.filmfest-muenchen.de