Heute Abend wird die 40. Ausgabe des Filmfest München (23. Juni – 01. Juli 2023) mit dem energiegeladenen, witzig-ironischen Spielfilm "The Persian Version" von Maryam Keshavarz eröffnet.
Auch in diesem Jahr kann sich das Münchner Festivalpublikum auf spannende cineastische Höhepunkte freuen. Insgesamt stehen 147 Filme aus 61 Ländern auf dem Programm, dessen Herzstück die drei Wettbewerbe CineMasters, CineVision und CineRebels sind. Den CineMerit Award erhält in diesem Jahr die Schauspielerin Barbara Sukowa. Die Karriere der Charakterdarstellerin, die sich stets der Vielschichtigkeit weiblicher Figuren verschreibt, ist ein Beispiel dafür, dass es diverse Rollen und relevante Geschichten jenseits des Mainstreams gibt. Im Rahmen der Preisverleihung wird ihr neuester Film "Dalíland" gezeigt.
Eine Retrospektive widmet das Filmfest München Jessica Hausner, die mit ihrem strengen Stilwillen und ihrem klugen Spiel mit Genre-Versatzstücken zu den profiliertesten Regisseur:innen Österreichs zählt. Neben bereits fünf veröffentlichten Langfilmen der Regisseurin wird auch Hausners neuer Film "Club Zero", der gerade in Cannes seine Weltpremiere feierte, als Deutschlandpremiere gezeigt.
Im Rahmen der Kooperation mit dem Museum Brandhorst widmet das Filmfest München der Künstlerin Shu Lea Cheang eine Hommage. Präsentiert werden fünf Filme, die seit den 1990er Jahren entstanden sind – darunter sowohl Kurzfilme und drei Spielfilme als auch Cheangs neue Produktion "UKI" als Weltpremiere.
Das Filmfest München hat sich seit Jahren als Weltpremierenplattform für deutsche Kinoproduktionen etabliert. Nun präsentiert Deutschlands größtes Sommerfilmfestival gleich sechs Weltpremieren internationaler Filme. "Wir wollen wieder zu den Entdecker*innen großartiger internationaler Filmperlen werden. Independent-Produktionen haben es heute schwerer denn je. Wirtschaftskrise, Kinokrise, Kulturkrise. Da spielen Festivals erneut eine zunehmend zentralere Rolle in der Verwertungskette der Filme. Und eben besonders bei der Entdeckung beziehungsweise Geburt eines Films. Wir wollen für sechs ausgewählte internationale Projekte genau diese Startrampe bauen", sagt Christoph Gröner, künstlerischer Leiter des Filmfest München.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder die Gelegenheit, Filmemacher:innen, Schauspieler:innen und Gäste aus aller Welt in moderierten Gesprächen zu erleben, selbst Fragen zu stellen und spannende Themen zu vertiefen. Die "Filmmakers Live!"-Gespräche finden täglich im Amerikahaus statt. Neue Visionen aus Afrika, aktuelles italienisches Kino, solidarische Wirtschaft oder Antidiskriminierung sind nur einige der interessanten Themen, die in diesem Jahr auf dem Programm stehen. Mit spannenden Gästen wie Paolo Genovese, Shu Lea Cheang, Jessica Hausner, Bernard Émond, Senta Berger, Stephen Frears und Barbara Sukowa werden die neuesten Filme, Tendenzen sowie Herausforderungen in der Filmbranche thematisiert.Die Plätze für die kostenfreie Veranstaltung werden nach dem First-Come-First-Serve-Prinzip verteilt.
Eine Besonderheit gibt es zum 40. Geburtstag: Das Filmfest München zeigt seinem Publikum kostenfrei einige Höhepunkte aus den letzten vier Jahrzehnten – vom großen Klassiker bis zum mutigen Geheimtipp. Der Oscar-nominierte Film "Jenseits der Stille" (1996) von Caroline Link wurde bereits im Jahr 1996 dem Münchner Publikum präsentiert und begeistert aufgenommen. Außerdem können "Born in Flames" (1983) von Lizzie Borden, "Schöne tote Mädchen" (2002) von Dalibor Matanić und Jakob Lass’ "Love Steaks" (2013) entdeckt werden. Von dem britischen Regisseur und Video-Künstler Sir Isaac Julien wird das Werk "Young Soul Rebels" (1991) gezeigt.
Das Filmfest München endet am 1. Juli mit der feierlichen Preisverleihung.
Quelle: www.filmfest-muenchen.de