Bayerischer Filmpreis 2014 vergeben

Am Freitag, den 16. Januar 2015, wurde im Münchner Prinzregententheater zum 36. Mal der  Bayerische Filmpreis verliehen. Den Hauptpreis für die Beste Produktion erhielten Boris Ausserer und Oliver Schündler für "Elser – Er hätte die Welt verändert".

Der Film, der am 2. April in die deutschen Kinos kommt, handelt von Georg Elser, der 1939 mit einem Attentat auf Adolf Hitler scheiterte und dafür noch kurz vor Kriegsende im KZ Dachau hingerichtet wurde. "Ein sorgfältig recherchiertes und brillant geschriebenes Drehbuch von Fred und Léonie-Claire Breinersdorfer, ein in jeder Nuance überzeugender Hauptdarsteller Christian Friedel und eine meisterhafte Regie von Oliver Hirschbiegel machen 'Elser' zu einem herausragenden Kinoereignis", begründete die Jury ihre Entscheidung. Der Preis ist mit 200.000 Euro dotiert.

Als Bester Regisseur wurde Baran bo Odar ausgezeichnet. Sein düsterer Thriller "Who Am I - Kein System ist sicher" dreht sich um eine Gruppe von Computerhackern, für die aus Spaß plötzlich tödlicher Ernst wird.

Den Preis für das Beste Drehbuch ging an Sarah Nemitz, Lutz Hübner und Oliver Ziegenbalg für ihre gerade in den Kinos gestartete Komödie "Frau Müller muss weg", in der eine Gruppe von Helikopter-Eltern versucht, die vermeintlich unfähige Lehrerin ihrer Kinder abzusetzen.

Für ihre Rolle als gescheiterte Schauspielerin, die mit einer Gruppe Langzeitarbeitsloser in "Ein Geschenk der Götter" den Klassiker "Antigone" einstudiert, wurde Katharina Marie Schubert als Beste Hauptdarstellerin geehrt. Die Jury lobte die Würde und das Charisma, die sie ihrer Figur verleihe. Den Pierrot als Bester Hauptdarsteller konnte Alexander Fehling für "Im Labyrinth des Schweigens" entgegennehmen. Die Jury würdigte seine gleichermaßen elegante wie subtile Verkörperung eines jungen Staatsanwalts, der sich mit großem Gerechtigkeitssinn und Zivilcourage gegen Verdrängung und Verleugnung der Nazi-Verbrechen auflehnt.

Seine "atmosphärisch dichten Bilder und sein sicheres Gespür für die innere Zerrissenheit der Protagonisten auf beiden Seiten" brachten Christian Stangassinger den Preis für die Beste Bildgestaltung in dem Thriller "Wir waren Könige" ein.

Als Bester Dokumentarfilm wurde "The Green Prince" von Nadav Schirman ausgezeichnet. Den Preis für den Besten Kinderfilm erhielt Neele Leana Vollmar für "Rico, Oskar und die Tieferschatten". "Dem Film gelingt eine lebensnahe, witzig-überspitze Figurenzeichnung, Gefühle und Handlungen sind intelligent motiviert", so die Jury in ihrer Begründung.

Der Preis für den Besten Animationsfilm ging an die Neuverfilmung des Klassikers "Die Biene Maja – Der Kinofilm".

Als Beste Nachwuchsdarstellerin wurde Jasna Fritzi Bauer geehrt, die in "About a Girl" "mühelos die ganze Klaviatur an Gefühlen dieser pubertierenden jungen Frau" durchspiele. Eine "durchgehend ausgereifte und großartige schauspielerische Leistung" beschied die Jury Louis Hofmann und ehrte ihn als Besten Nachwuchsdarsteller für seine Rolle in "Freistatt", der nächste Woche beim Max Ophüls Filmpreis Festival seine Uraufführung erlebt.

Als Bester Nachwuchsregisseur wurde Tomasz E. Rudzik für sein Kinodebüt "Agnieszka" ausgezeichnet.
Den VGF-Nachwuchspreis für die Beste Produktion erhielten Jan Krüger und René Römert  von Port au Prince Film & Kultur Produktion für ihr schon vielfach ausgezeichnetes Drama "Jack". Dotiert mit 60.000 Euro ist dies der höchstdotierte Preis für Nachwuchsproduzenten in Deutschland.

Wie schon im Vorfeld bekannt wurde, ging der diesjährige Publikumspreis an die Bürosatire "Stromberg – Der Film".

Mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten wurde Gernot Roll für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Jury nannte ihn den "Grandseigneur" unter den deutschen Kameraleuten: "In über 80 Kino- und Fernsehproduktionen als Kameramann und Regisseur hat Gernot Roll herausragende künstlerische Arbeit geleistet."

Quelle und alle Jurybegründungen: www.bayern.de