Inhalt
Ein Kreis von Freundinnen im New York der 1930er Jahre, sie treffen sich bei Partys, in Modesalons, beim Friseur, im Gymnastiksaal. Ihr Leben widmen sie der Schönheit und der Gesundheit – die wohlhabenden Männer, die das alles bezahlen, treten nie auf, sind aber Hauptgesprächsthema.
Alle Frauen sind auf ihre Gatten oder Liebhaber fixiert, leben aus ihnen und für sie. Darum ist es für Mary Haynes (Christa Berndl) eine Katastrophe, als sie – durch Intrigen ihrer Freundin Sylvia (Margit Carstensen) – erfährt, dass ihr Mann Steven eine Geliebte hat, Chrystal (Barbara Sukowa), die besonders vom Bankkonto Stevens fasziniert scheint. Die Ehe zwischen Mary und Steven wird geschieden, Chrystal wird die neue Mrs. Haynes. Aber auch Chrystal hat bald einen neuen Liebhaber. Auf einer Party, ein Jahr nach der Scheidung von Steven, erlebt Mary einen späten Triumph: Sie kann Chrystal vor allen Freundinnen bloßstellen.
Nutzung mit freundlicher Genehmigung von Wilhelm Roth.
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Wobei er keineswegs nur Haarmode und Bekleidungsformen angepasst hat, wie eine TV-Ansagerin dem Publikum weiszumachen versuchte: RWF hat die „Frau im Mann“ auf die Bretter gestellt, zeigt die Figuren Clare Boothe Luces als Ausgebeutete, als Gefangene im noch so goldenen Käfig ihrer (erfolg-) reichen Ehegatten. In dieser auf den Hund gekommenen großbürgerlichen Gesellschaft bestimmen Männer, welche gar nicht auf der Bühne erscheinen, die Regeln, denen sich ihre Frauen fügen. Auf ganz unterschiedliche Weise: eine gebärt Kinder am laufenden Band, eine andere verzichtet auf ihr Gefühlsleben, will ohne Männer leben, eine Dritte überlebt als Intrigantin und saugt aus dem Schmerz der anderen Honig. Für seine Hamburger Theaterarbeit, die Frauen ausnahmslos als körperliche wie seelische Krüppel offenbart, konnte Fassbinder auch im Regieteam auf Vertraute wie den Bühnenbildner Rolf Glittenberg, die Kostümbildnerin Frida Parmeggiani und den Komponisten Peer Raben zurückgreifen.
Zusammen mit seinem Kameramann Michael Ballhaus hat Fassbinder seine Theaterproduktion für einen Fernsehfilm des Norddeutschen Rundfunks bearbeitet und binnen sieben Drehtagen im März 1977 aufgezeichnet. Wobei „Aufzeichnung“ das falsche Wort ist: die starre Guckkasten-Perspektive des Theaters wird weitgehend ausgeschaltet, der 111minütige, erstmals am 21. Juni 1977 in der ARD ausgestrahlte Film arbeitet mit den genuinen Mitteln des Kinos. Kamerafahrten und -schwenks sorgen ebenso für Bewegung wie Nah- und Ganz-Nah-Einstellungen. Zudem hat Wolfgang Kerhutt bei Szenenswechseln Gemälde Edward Hoppers hineingeschnitten, welche zumeist einsame Frauen zeigen, die ins leere Nichts zu blicken scheinen.
Pitt Herrmann