Inhalt
1802. Die abenteuerliche Lebensgeschichte des Hans Bückler, genannt "Schinderhannes", der zur Zeit der napoleonischen Kriege im Hunsrück gegen die französischen Besatzer und Großgrundbesitzer, die arme Bauern ausbeuten, kämpft. Die Franzosen verbünden sich schließlich mit der deutschen Obrigkeit. Nachdem er anfänglich große Erfolge hat, wird er aber eines Tages verraten. Sein geliebtes Julchen, die schwanger ist, verlässt ihn, um sich und das Kind zu retten. Als Schinderhannes erfährt, dass Julchen ihm ein Kind geboren hat, will er sie aufsuchen – aber es handelt sich um eine Falle … Mit dem Großteil seiner Bande wird Bückler schließlich gefangen genommen und hingerichtet. Nach dem Bühnenstück von Carl Zuckmayr.
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Helmut Käutner, in der Nachkriegszeit einerseits durch politisch brisante Epen wie „Des Teufels General“, „Ein Mädchen aus Flandern“ und „Himmel ohne Sterne“ (alle 1955), andererseits durch eher betuliche Heimat- und Theaterfilme wie „Ludwig II.“ (1954), „Die Zürcher Verlobung“ (1957) und „Das Glas Wasser“ (1960) bekannt, hatte in den Universal-Studios in Los Angeles Bekanntschaft mit den Bedingungen und Mechanismen der US-Kinometropole Hollywood machen können.
Für „Der Schinderhannes“ konnte er die Mittel für einen beträchtlichen Aufwand durchsetzen: 85 Schauspieler, 4.000 Komparsen, zwölf Monate Vorbereitungszeit und ein Budget von vier Millionen Mark. Helmut Käutner wollte aus Carl Zuckmayers wortreichem Mundart-Volksstück einen Film machen, der international verstanden wird und sich daher auch entsprechend vermarkten lässt. Ihm ist 1958 erstmals im deutschen Nachkriegs-Film so etwas wie eine internationale Filmsprache gelungen. Bereits 1959 startete der Film in Frankreich, Finnland und den Niederlanden, in den 1960er Jahren in ganz Westeuropa, Mexiko und, unter dem Titel „Duel in the Forest“, in den USA.
Pitt Herrmann