Die Nibelungen. 1. Teil: Siegfried

Deutschland 1922-1924 Spielfilm

Inhalt

Der schöne Jüngling Siegfried hat bei Mime als gelehriger Schüler die hohe Kunst des Waffenschmiedens erlernt. Als er erfährt, dass König Gunther und dessen Schwester Kriemhild in Worms Hof halten, will er sich auf den Weg dorthin machen. Doch sein Lehrmeister Mime ist eifersüchtig auf seinen Meisterschüler, deshalb weist er ihm einen gefährlichen Weg nach Worms, der ihn durch einen Zauberwald führt. In diesem Wald trifft Siegfried auf einen Drachen, mit dem er einen lebensgefährlichen Kampf wagen muss. Siegfried besiegt das Monster und badet in dessen Blut, wodurch er unverwundbar wird – mit Ausnahme einer Stelle an seiner Schulter, die während des Badens von einem Lindenblatt verdeckt war.

 

Nachdem Siegfried den Nibelungenschatz gewonnen hat, zieht er mit reichem Gefolge in Worms ein, sein Ziel ist es, die schöne Kriemhild zu gewinnen. Auch Gunther will freien: Brunhild, Königin von Isenland, die er jedoch zuvor im Zweikampf besiegen muss. Durch eine Tarnkappe geschützt, gelingt es Siegfried, unbemerkt König Gunther im Kampf beizustehen.

Zurück in Worms soll eine Doppelhochzeit gefeiert werden: König Gunther soll mit Brunhild, Siegfried mit Kriemhild vermählt werden. Als Kriemhild, die um Siegfrieds heimliche Hilfe im Kampf weiß, vor der Kirche in einen Streit mit Brunhild gerät, verrät sie ihr das Geheimnis. Daraufhin verlangt Brunhild, dass Gunther Siegfried töten soll. Wenig später wird Siegfried während eines Jagdausfluges von Gunthers getreuem Kämpfer Hagen von Tronje, dem Kriemhild unabsichtlich die verletzliche Stelle verriet, umgebracht.

Am Totenlager ihres Mannes schwört Kriemhild unerbittliche Rache, und Brunhild, deren Liebe Siegfried einst zurückwies, nimmt sich zu Füßen des Toten selbst das Leben.

Kommentare

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Falk Schwarz
Sehnsucht nach dem Irrationalen
Ein Filmabend der Superlative. Fritz Lang erzählt die „Nibelungen“ in epischer Breite - 149 Minuten alleine im ersten Teil. Dafür gibt‘s allerlei Sensatiönchen. Ein Drache, der flügellahm an einem Teich vor sich hinsiecht und nur mit ungeheurem Kraftaufwand von den Technikern „inside“ bewegt werden kann. Ein Steinwurf, bei dem Siegfried dem Gunther den Arm führt (in einer gekonnten Doppelbelichtung), ein hinterhältiger Hagen, der Siegfried, aus der Quelle trinkend, den Speer in seinen verwundbaren Rücken schleudert. Dazu eine Musik, die mit großem Pathos Verquastes von Tiomkin bis Rachmaninoff aufbietet. Alles ist groß (wie die Sage, wie die Deutschen): der Aufwand, die Bauten (Otto Hunte), die Komparsen, die Maskenbildner, die Musik - Fritz Lang verfügte einfach über alle Resourcen der (noch) finanzstarken UFA und wollte Hollywood zeigen, was Berlin vermag. Natürlich wirken die Bilder trotz aller Raffinesse im Detail auch überladen, die Handlung bewegt sich zäh vom Fleck, bei einigen Szenen darf man unfreiwillig lachen. Die Trauer um den toten Siegfried, über Minuten ausgewalzt, ist statisch, man hat es gesehen und in der Wiederholung wird es nicht besser. Aber was schon Herbert Ihering bei der Premiere bemerkte: hier mangelt es an guten Schauspielern. Sieht so dieser deutsche Held Siegfried aus, der da mit seiner nackten Primanerbrust durch die Kulissen stolziert? Kriemhild lässt ihre beiden Zöpfe baumeln und versucht durch die schwarz geschminkten Augenhöhlen Racheblitze auszusenden - aber so richtig treffen sie nicht. Dagegen ist die bösartige Brunhild (Hanna Ralph) ein Rasseweib, die über alle mimischen Ausdrucksmittel des Stummfilms souverän verfügt. Was diesen Film erstaunlich macht, ist nicht nur die Megalomanie des Regisseurs, sondern vor allem die brillante filmische Umsetzung. Die Bilder sind so sorgfältig komponiert, dass es einfach Kintopp vom Feinsten ist. Wenn da nicht diese Idealisierung eines deutschen Helden in einer deutschen Saga wäre, die zu üblen nationalen Untertönen einlädt. Ist es Lang aufgefallen?

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Falk Schwarz
Sehnsucht nach dem Irrationalen
Ein Filmabend der Superlative. Fritz Lang erzählt die „Nibelungen“ in epischer Breite - 149 Minuten alleine im ersten Teil. Dafür gibt‘s allerlei Sensatiönchen. Ein Drache, der flügellahm an einem Teich vor sich hinsiecht und nur mit ungeheurem Kraftaufwand von den Technikern „inside“ bewegt werden kann. Ein Steinwurf, bei dem Siegfried dem Gunther den Arm führt (in einer gekonnten Doppelbelichtung), ein hinterhältiger Hagen, der Siegfried, aus der Quelle trinkend, den Speer in seinen verwundbaren Rücken schleudert. Dazu eine Musik, die mit großem Pathos Verquastes von Tiomkin bis Rachmaninoff aufbietet. Alles ist groß (wie die Sage, wie die Deutschen): der Aufwand, die Bauten (Otto Hunte), die Komparsen, die Maskenbildner, die Musik - Fritz Lang verfügte einfach über alle Resourcen der (noch) finanzstarken UFA und wollte Hollywood zeigen, was Berlin vermag. Natürlich wirken die Bilder trotz aller Raffinesse im Detail auch überladen, die Handlung bewegt sich zäh vom Fleck, bei einigen Szenen darf man unfreiwillig lachen. Die Trauer um den toten Siegfried, über Minuten ausgewalzt, ist statisch, man hat es gesehen und in der Wiederholung wird es nicht besser. Aber was schon Herbert Ihering bei der Premiere bemerkte: hier mangelt es an guten Schauspielern. Sieht so dieser deutsche Held Siegfried aus, der da mit seiner nackten Primanerbrust durch die Kulissen stolziert? Kriemhild lässt ihre beiden Zöpfe baumeln und versucht durch die schwarz geschminkten Augenhöhlen Racheblitze auszusenden - aber so richtig treffen sie nicht. Dagegen ist die bösartige Brunhild (Hanna Ralph) ein Rasseweib, die über alle mimischen Ausdrucksmittel des Stummfilms souverän verfügt. Was diesen Film erstaunlich macht, ist nicht nur die Megalomanie des Regisseurs, sondern vor allem die brillante filmische Umsetzung. Die Bilder sind so sorgfältig komponiert, dass es einfach Kintopp vom Feinsten ist. Wenn da nicht diese Idealisierung eines deutschen Helden in einer deutschen Saga wäre, die zu üblen nationalen Untertönen einlädt. Ist es Lang aufgefallen?