Peter R. Adam

Schnitt, Ton, Aufnahmeleitung
Pirmasens Berlin

Biografie

Peter R. Adam, geboren am 29. Mai 1957 in Pirmasens, begann seine Filmkarriere ursprünglich als Toningenieur und war in dieser Funktion an dem Science-Fiction-Thriller "Das Arche-Noah-Prinzip" von Roland Emmerich beteiligt. Schon bald wechselte er den Arbeitsbereich und machte sich als Editor einen Namen: Im Laufe seiner Karriere zeichnet Adam bei so unterschiedlichen Filmen wie Frank Ripplohs schwuler Underground-Komödie "Taxi nach Kairo" (1987), Detlev Bucks "Wir können auch anders..." (1993) und "Männerpension" (1996), dem international koproduzierten Horrorthriller "American Werewolf in Paris" (1997) sowie Oskar Roehlers lakonischer Houellebecq-Verfilmung "Elementarteilchen" (2006) für den Schnitt verantwortlich. Ebenso arbeitete er mit vielen namhaften und erfolgreichen deutschen Filmemachern zusammen, häufig mehrfach.

1998 schnitt er "Nichts als die Wahrheit" von Roland Suso Richter, über einen Anwalt, der den KZ-Arzt Josef Mengele vor Gericht vertreten soll. Im Jahr 2001 erhielt Peter R. Adam den Deutschen Kamerapreis für die "szenische Schnittleistung" bei Richters DDR-Fluchtgeschichte "Der Tunnel". Für seine Arbeit bei Volker Schlöndorffs kammerspielartigem Drittes-Reich-Drama "Der neunte Tag" wurde Adam 2005 zum Deutschen Filmpreis nominiert; danach engagierte Schlöndorff ihn auch für die Montage seines bildgewaltig-poetischen Dramas "Ulzhan - Das vergessene Licht" (2007).

Für Wolfgang Beckers "Goodbye, Lenin!" (2003) war Adam als Schnittmeister verantwortlich. Der Film wurde mit acht Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter auch einem für Adams Schnitt. 13 Jahre später erhielt Adam für den Schnitt von Beckers satirischer Kehlmann-Verfilmung "Ich & Kaminski" eine weitere Nominierung zum Deutschen Filmpreis. Leander Haußmann engagierte ihn u.a. für den Schnitt an der mit zwei Lolas prämierten Romanverfilmung "Herr Lehmann" (2006), für "Dinosaurier - Gegen uns seht ihr alt aus!" (2009), einer Hommage an Bernhard Sinkels gleichnamigen Klassiker von 1975, und zuletzt 2021 für den preisgekrönten "Leander Haußmanns Stasikomödie".

Auch mit Detlev Buck arbeitete Adam an ganz unterschiedlichen Filmen zusammen, neben den Komödien "Wir können auch anders" (1993) und "Männerpension" (1996), schnitt er auch Bucks Romanverfilmung "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (2021). Adam war außerdem für den Schnitt von Lars Kraumes viel diskutiertem "Der vermessene Mensch" (2022) über die deutsche Kolonialgeschichte und "Die Unschärferelation der Liebe" (2023), eine Liebeskomödie um ein ungleiches Paar, verantwortlich. Er schnitt außerdem den letzten Film des im August 2023 verstorbenen Claus Boje, "Zero Gravity".

Für Oskar Roehler schnitt Adam nach "Elementarteilchen" u.a. auch die beiden stark autobiographisch gefärbten Filme "Quellen des Lebens"(2013) und "Tod den Hippies!! Es lebe der Punk" (2015). Roehlers "Bad Director" (Start: Januar 2024) war Adams letzte Arbeit.

2003 gehörte Adam zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie und vertrat bis 2009 die Sektion Schnitt im Vorstand. Von 2013 bis 2019 übte er diese Funktion erneut aus; von 2019-23 stellvertretend. Zusammen mit Tobias Kniebe initiierte Adam 2008 die Website "vierundzwanzig.de", ein Wissensportal der Deutschen Filmakademie mit Interviews, Masterclasses und vielen weiteren Informationen zu allen Filmgewerken.

Im Laufe seiner Karriere wurde Peter R. Adam fünf Mal für den Deutschen Filmpreis nominiert, ausgezeichnet wurde er für "Comedian Harmonists" (1998), "Good Bye Lenin!" (2003) und Roland Emmerichs opulentes Historiendrama "Anonymus" (2012).

Peter R. Adam starb am 4. Dezember 2023 im Alter von 66 Jahren in Berlin.

FILMOGRAFIE

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2005
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1992
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1989/1990
  • Ton-Schnitt
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1986
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1984
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