Ronald Zehrfeld

Darsteller
Berlin (Ost)

Biografie

Ronald Zehrfeld, geboren 1977 in Berlin (Ost), nahm zunächst ein Studium der Germanistik, der Literatur- und Sprachwissenschaft sowie der Politikwissenschaften in Berlin auf, wechselte dann aber das Metier und begann ein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Anschließend stand er am Berliner Ensemble, dem Deutschen Theater Berlin und dem St. Pauli Theater in Hamburg auf der Bühne.

Sein Debüt als Kinoschauspieler gab Zehrfeld im Jahr 2005 mit einer Hauptrolle in Dominik Grafs "Der Rote Kakadu". Danach war er neben seiner Theatertätigkeit vor allem in Fernsehproduktionen wie dem ambitionierten Drama "Die russische Geliebte" (2007) an der Seite von Iris Berben zu sehen. Nach seiner Kinohauptrolle in dem Beziehungsdrama "In jeder Sekunde" (2008) übernahm er eine Hauptrolle in dem komödiantischen Piratenfilm "Zwölf Meter ohne Kopf": Unter der Regie von Sven Taddicken verkörperte Zehrfeld darin den Seeräuber Klaus Störtebeker.

2010 spielte er eine Hauptrolle als idealistischer Berliner Kriminalpolizist in Dominik Grafs aufwändigem und hoch gelobtem TV-Zehnteiler "Im Angesichts des Verbrechens". Mit Graf arbeitete er auch bei dem Krimi "Cassandras Warnung" (2011) aus der Reihe "Polizeiruf 110", diesmal in einer ungewohnten Rolle als mörderischer Bösewicht, sowie bei dem Kriminaldrama "Das unsichtbare Mädchen" (2011, TV) zusammen. Außerdem übernahm er Nebenrollen in Christian Schwochows Drama "Die Unsichtbare" (2011) und in Matthias Glasners Mystery-Thriller "Die Stunde des Wolfes" (2011, TV).

2012 spielte er bei einem weiteren deutschen Regiestar: In Christian Petzolds "Barbara", der auf der Berlinale 2012 mit dem Silbernen Bären für die Beste Regie ausgezeichnet wurde, verkörperte Zehrfeld einen Arzt und vermeintlichen Stasi-Spitzel in der DDR, der die Fluchtpläne einer Kollegin (Nina Hoss) ins Wanken bringt.

In der DDR spielten auch zwei weitere wichtige Filme in Zehrfelds Filmografie: In "Wir wollten aufs Meer" (2012) verkörperte er einen Werft-Vorarbeiter, der 1982 ins Visier der Stasi gerät und von einem seiner Freunde verraten wird; in der zweiten Staffel der hoch gelobten Mini-Serie "Weissensee" (2013) sah man ihn als charismatischen Pfarrer, der sich im Jahr 1986 in der oppositionellen Bewegung der DDR engagiert.

Eine gänzlich andere Rolle spielte Zehrfeld 2013 in dem Kinofilm "Finsterworld": Darin gab er einen Provinzpolizisten, der eine Schwäche für das Herumlaufen in Tierkostümen hat.

Im Kinojahr 2014 zeigte Zehrfeld in nicht weniger als sechs sehr unterschiedlichen Filmen die ganze Bandbreite seines Könnens: In der Tragikomödie "Vergiss mein Ich" spielte er einen schlitzohrigen Journalisten, der einer Frau mit Gedächtnisverlust den Kopf verdreht; in Dominik Grafs Historienfilm "Die geliebten Schwestern" gab er Wilhelm von Wolzogen, einen Studienfreund Friedrich Schillers; in dem Kriegsdrama "Zwischen Welten" beeindruckte er als deutscher Soldat in Afghanistan, der in Gewissenskonflikte gerät; der Kinderfilm "Rico, Oskar und die Tieferschatten" zeigte ihn als neuen Bewohner eines Mietshauses, in dem es zu mysteriösen Geschehnissen kommt; in Christian Petzolds Nachkriegsdrama "Phoenix" lieferte er eine darstellerische Meisterleistung als deutscher Ex-Ehemann einer vermeintlich von den Nazis ermordeten Jüdin, der nicht ahnt, dass sie längst nach Hause zurückgekehrt ist; im Polizistendrama "Wir waren Könige" begehrt er als raubeiniger, doch aufrechter SEKler gegen seine Kollegen auf.

Für seine Rolle im historischen TV-Kriminaldrama "Mord in Eberswalde" (2013) über Vertuschung im Fall eines Kindermörders in der DDR erhielt Zehrfeld gemeinsam mit dem Kreativteam um Regisseur Stephan Wagner den Grimme-Preis 2014 in der Kategorie "Fiktion".

Neben zahlreichen weiteren Fernsehrollen, beispielsweise im Dreiteiler "Tannbach - Schicksal eines Dorfes" und der dritten Staffel von "Weissensee", war Zehrfeld im folgenden Jahr nicht ganz so häufig auf der Leinwand zu sehen: Er spielte abermals den Nachbarn in der Kinderfilm-Fortsetzung "Rico, Oskar und das Herzgebreche" und einen jungen Staatsanwalt in Lars Kraumes biographischem Drama "Der Staat gegen Fritz Bauer". Für letztere Rolle erhielt er beim Deutschen Filmpreis und beim Deutschen Schauspielerpreis 2016 jeweils den Preis als bester Schauspieler in einer Nebenrolle.

Im gleichen Jahr schlüpfte Zehrfeld für "Rico, Oskar und der Diebstahlstein" erneut in die Rolle des Freunds von Ricos Mutter und hatte eine Hauptrolle in dem israelischen Drama "The Burglar". In Dominik Grafs viel gelobtem TV-Krimi "Zielfahnder: Flucht in die Karpaten" (2016) spielte er einen der titelgebenden Ermittler, in Andreas Kleinerts Erotik-Melodram "Sag mir nichts" (2016, TV) einen untreuen Ehemann. Viel Aufmerksamkeit bekam die Gangsterserie "4 Blocks" (2017), in der Zehrfeld als krimineller Bikerboss zum Hauptensemble gehörte. Außerdem verkörperte er auch weiterhin die Titelfigur in der Krimireihe "Dengler".

In der Sektion Special der Berlinale 2018 feierte Lars Kraumes auf wahren Begebenheiten basierendes DDR-Drama "Das schweigende Klassenzimmer" Premiere; darin spielte Zehrfeld den Vater eines ostdeutschen Abiturienten, der sich nicht den ideologischen Gängelungen des DDR-Regimes beugen will.

Viel Kritikerlob erhielt Zehrfeld für seine Hauptrolle in dem Beziehungsdrama "Bist du glücklich" (2018, TV), an der Seite von Laura Tonke. Ebenfalls 2018 gehörte er zum Ensemble der Grimme-preisgekrönten Thriller-Serie "Hackerville".

Erneut mit Philipp Leinemann ("Wir waren Könige") als Regisseur drehte Zehrfeld den Polit-Thriller "Das Ende der Wahrheit", der im Mai 2019 in die Kinos kam, und die "Polizeiruf 110"-Folge "Mörderische Dorfgemeinschaft" (2019).

An der Seite von Felix Kramer spielte Zehrfeld eine der beiden Hauptrollen in der viel gelobten und für den Grimme-Preis nominierten Comedyserie "Warten auf'n Bus" (2020-2021), über zwei arbeitslose Endvierziger, die an der Endhaltestelle einer Überlandbuslinie in Brandenburg ihre Zeit totschlagen und dabei über das Leben philosophieren. Weitere Serienrollen hatte er als germanischer Krieger in den ersten drei Folgen von "Barbaren" (2020) und als Inhaber einer Sicherheitsfirma in der Weimarer "Tatort"-Folge "Der feine Geist" (2021).

Auch auf der Kinoleinwand sah man Zehrfeld weiterhin regelmäßig: in kleineren Rollen in der Dorf-Milieustudie "Alle reden übers Wetter" (2022) und dem Kinderfilm "Wow! Nachricht aus dem All" (2023), sowie in einer Hauptrolle als Max Frisch in Margarethe von Trottas "Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste", der im Wettbewerb der Berlinale 2023 Premiere feierte. In Matthias Glasners vielfach preisgekröntem Drama "Sterben", das unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis in Gold ausgezeichnet wurde und Corinna Harfouch eine Lola als beste weibliche Hauptrolle einbrachte, war er in einer Nebenrolle als Zahnarzt und neuer Freund der Tochter von Harfouchs Hauptfigur zu sehen. Es folgten weitere zentrale Rollen in Natja Brunckhorsts starbesetztem Ensemblefilm "Zwei zu eins", der Bestseller-Verfilmung "Der Buchspazierer", sowie dem humorvollen "Feste & Freunde - Ein Hoch auf uns!" über die Irrungen und Wirrungen einer Freundesgruppe im Lauf der Jahre.

FILMOGRAFIE

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