Die Tote im Park

BR Deutschland 1972 TV-Spielfilm

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Falk Schwarz
Plus mal plus ergibt minus
Angegraut ist diese Episode. Erik Ode, der vom Regiesessel aus anderen sehr wohl sagen konnte, wie eine Szene zu gestalten sei, macht vor sich selber als Schauspieler allerdings halt. Soviel Unteragieren mit geschlossenen Lippen, so wenig Mienenspiel und eine derart resignative Körperhaltung sieht man selten. Dagegen scheint der Derrick von Horst Tappert geradezu eine Lichtgestalt. So muffelt sich der Kommissar auch durch diese Episode, die aus zwei Gründen hervorgekramt wurde: zum einen ist der Regisseur kein anderer als Wolfgang Staudte und sein Hauptdarsteller ist jener Schramm, der in „Rosen für den Staatsanwalt“ sich selbst übertraf: Martin Held. Hier ist er nun der Vater, der aus der Provinz nach München herbeigereist kommt, weil seine Tochter ermordet wurde. Erst ganz langsam begreift er, dass nicht nur diese Tochter, sondern auch seine zweite Tochter zu Edelhuren wurden. Wie ist das zu verstehen, was habe ich bei der Erziehung meiner Kinder falsch gemacht, fragt er sich. Er begibt sich auf die Suche nach der „neuen Moral“. Oder gibt es keine mehr? Da betrinkt er sich, weil das Alles zuviel für ihn ist, stellt sich ganz dem Erschrecken ob dieses Abgrunds. Held spielt diesen Zustand grandios. - Ein engagierter Regisseur und ein über alle Zweifel erhabener Schauspieler - das müsste doch ein Feuerwerk werden! Aber leider lieferte Herbert Reinecker das Drehbuch, der mit seiner Altherrenmoral dafür sorgt, dass die ganze Episode zu einem zähen Whodunnit wird. Staudte fügt sich allzu willfährig - so will es scheinen - in die vorgefertigten Strukturen dieser Endlosserie, die zu künstlerisch anspruchsvollerem Tun keine Möglichkeit liess. Runterkurbeln statt sorgfältig geplanter Inszenierung. Und natürlich hätte Staudte dieses schemenhafte, klischeebelastete Drehbuch überarbeiten müssen. Gut, der deutsche Film war in Turbulenzen, Regisseure müssen auch leben und so fügte sich der widerborstige Staudte in Ringelmannsche Abläufe. Martin Held muss gemerkt haben, dass sein Talent mit einem solchen Drehbuch eher verschlissen wird.

Credits

Kamera

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Kamera

Kamera-Assistenz

Kostüme

Schnitt

Gesang

Liedtexte

Darsteller

Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • From Januar 1972: München; Bavaria-Atelier München-Geiselgasteig
Länge:
59 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

TV-Erstsendung (DE AT): 18.02.1972, ZDF/ORF1

Titel

  • Originaltitel (DE ) Die Tote im Park
  • Reihentitel (DE) Der Kommissar

Fassungen

Original

Länge:
59 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

TV-Erstsendung (DE AT): 18.02.1972, ZDF/ORF1