André Szymanski
André Szymanski, geboren 1974 in Karl-Marx-Stadt (heute: Chemnitz), absolvierte ein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst 'Ernst Busch' in Berlin. Anschließend war er zwischen 1997 und 1999 in mehreren Inszenierungen an der Baracke des Deutschen Theaters Berlin zu sehen, so etwa in "Shoppen und Ficken" und "Pitbull". 1999 wurde er Ensemblemitglied der Schaubühne. Dort spielte er unter anderem in "Dantons Tod" (2001), "Macbeth" (2002), "Woyzeck" (2003) und" Anatol" (2008). Sein Kinodebüt gab Szymanski 2003 mit einer kleineren Nebenrolle in Christian Petzolds "Wolfsburg". Es folgten einzelne TV-Auftritte, aber 2004 stellte er seine Arbeit vor der Kamera vorerst ein.
Zur Spielzeit 2009/2010 wechselte Szymanski an das Hamburger Thalia Theater, dessen Ensemble er seitdem angehört. 2011 wurde er mit dem Ulrich-Wildgruber-Preis, einem Theaterpreis zur Förderung junger Schauspieler, ausgezeichnet. Zu seinen zahlreichen Auftritten am Thalia Theater gehören Inszenierungen von "Hamlet" (2010), "Moby Dick" (2013) und "Die Blechtrommel" (2015). Für "Moby Dick" erhielt er im Oktober 2014 zusammen mit dem Ensemble den Rolf-Mares-Preis. Die Jury lobte die "berauschende und mitreißende Darstellung: Chapeau vor diesem Ensemble!".
Ab dem Jahr 2010, also parallel zu seinem Wechsel ans Thalia Theater, sah man Szymanski regelmäßig auch in Kino- und Fernsehproduktionen. So etwa als Informant in Thomas Arslans Berliner Gangsterfilm "Im Schatten" (2010), sowie in einer Hauptrolle des viel gelobten Liebesdramas "Gestern waren wir Fremde" (2012) und als Journalist Thomas Gnielka in dem preisgekrönten Drama "Im Labyrinth des Schweigens", über die Vorgeschichte der Frankfurter Auschwitzprozesse. Sherry Hormann besetzte ihn in "Operation Zucker: Jagdgesellschaft" (2015, TV) in einer Hauptrolle als Reporter, der einem mächtigen Kinderhändler- und Pädophilenring auf die Spur kommt. In Maria Schraders Stefan-Zweig-Filmbiografie "Vor der Morgenröte" (2016) verkörperte er den Journalisten und Schriftsteller Joseph Brainin, in Didi Danquarts eigenwilligem Krimi "Goster" (2016) den redseligen Kollegen des titelgebenden Kommissars. Einen Polizisten gab er auch in dem TV-Zweiteiler "Keine zweite Chance" (2017). Daneben hatte (und hat) Szymanski immer wieder Gastrollen in Serien und Reihen wie "Großstadtrevier", "Tatort" und "SOKO Hamburg".
An der Seite seiner Kollegen vom Thalia Theater spielte Szymanski eine Hauptrolle in dem Kinofilm "Am Ende ist man tot", bei dem der Thalia-Schauspieler Daniel Lommatzsch Regie führte. Die Dreharbeiten fanden ab 2012 als eine Art Teamprojekt statt, meist an Wochenenden und in Spielpausen. Seine Uraufführung hatte der Film im Mai 2016 im Thalia Theater. Der Kinostart folgte im Sommer 2018.