Ulrich Reuter
Ulrich Reuter wurde 1966 in Bamberg geboren. Seinem Studium im Fach Schulmusik für Gymnasien an der Hochschule für Musik Würzburg schloss er ein Aufbaustudium an der Filmakademie Baden-Württemberg im Fachbereich Filmmusik an, das er 1994 abschloss. Seither arbeitet Reuter hauptsächlich als freiberuflicher Filmmusikkomponist für zahlreiche Kino- und vor allem TV-Produktionen.
Nachdem er schon zu Studienzeiten die Musik zu einigen Kurz- und mittellangen Filmen geschrieben hatte, folgte der Durchbruch mit der Filmmusik zu Roland Suso Richters Kinofilm "14 Tage lebenslänglich" (1997) über einen jungen Staranwalt, der für zwei Wochen ins Gefängnis geht, weil er sich weigert, einen Strafzettel zu zahlen. Mit Richter arbeitete er kurz darauf gleich zwei weitere Male zusammen und komponierte die Musik für das Wendedrama "Sara Amerika" (1999) sowie für das bis in die kleinsten Rollen prominent besetzte TV-Biopic "Die Bubi Scholz Story" (1998), für das er 1999 eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Beste Musik" erhielt. Auch zum Actionfilm "Straight Shooter" (1999) mit Dennis Hopper, Heino Ferch und Katja Flint schrieb er die Musik.
Ab 1999 arbeitete er dann fast ausschließlich für TV-Produktionen, u.a. für Donna-Leon-Verfilmungen (2000), mehrere Tatortfolgen (2006, 2009, 2012) sowie diverse Folgen von "Wolffs Revier". Immer wieder kooperierte er auch mit namhaften Regisseuren, etwa Lars Kraume für dessen psychedelischen TV-Thriller "Der Mörder meiner Mutter" (1999), der mit Anleihen an das Charles-Manson-Massaker und Zitaten aus Stanley Kubricks "A Clockwork Orange" an die Grenzen des Genres ging. Mit Regisseur Roland Suso Richter kam es zur erneuten Zusammenarbeit bei "Das Wunder von Berlin" (2008), in dem der 18-jährige Marco (Kostja Ullmann), Sohn eines hochrangigen Stasi-Offiziers, 1988 in Ost-Berlin seinem Unmut über das DDR-Regime offen Luft macht. 2009 wurde Reuter für seinen Beitrag zu den beiden TV-Filmen "Drachen besiegen" und "Die Freundin der Tochter" mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Beste Musik" ausgezeichnet.
Gemeinsam mit Damian Scholl schrieb er die Musik zu Andres Veiels Dokumentarfilm "Beuys", der 2018 auf der Berlinale Premiere feierte. 2018 wurde ihre Arbeit für "Beuys" mit dem Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis des DOK.fest München ausgezeichnet und für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie "Beste Filmmusik" nominiert.
Bereits 2005 hat Reuter eine Lehrtätigkeit als Professor für Filmmusikkomposition an der Filmuniversität Babelsberg 'Konrad Wolf' aufgenommen und ist darüber hinaus u.a. Mitglied der Deutschen Filmakademie und der Akademie Deutscher Musikautoren.