Wolfgang Groos
Wolfgang Groos, geboren am 22. April 1968 in Kassel, absolvierte 2003 den Studiengang "Producer" an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Bereits während des Studiums war er als Produktionsfahrer, Aufnahmeleiter und Regieassistent bei zahlreichen Filmproduktionen tätig, darunter Matthias Glasners "Fandango" (2000), Dominik Grafs "Der Felsen" (2002) und Tomy Wigands "Das fliegende Klassenzimmer" (2003). Sein erster Kurzfilm "Wenn zwei sich streiten" (2004) wurde beim Internationalen Filmfestival Mexiko mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet.
Ab 2005 führte Groos bei verschiedenen Fernsehprojekten Regie, darunter mehrere Folgen der Serien "Freunde für immer" (2005) und "Rennschwein Rudi Rüssel" (2007-2009). Im Herbst 2009 legte er mit dem Geschwisterdrama "Hangtime – Kein leichtes Spiel" seinen ersten abendfüllenden Kinofilm vor. Mit "Vorstadtkrokodile 3" inszenierte er im Jahr darauf seinen zweiten Kinofilm.
Zwei Jahre später kam "Die Vampirschwestern" in die Kinos, über zwei Blutsaugerinnen im Teenager-Alter, die aus Transsilvanien mit ihren Eltern in eine deutsche Kleinstadt ziehen.
Um Freundschaft, Vorurteile und Außenseitertum ging es in "Systemfehler – Wenn Inge tanzt" (2013): Im Mittelpunkt des musikalischen Jugendfilms steht ein Nachwuchs-Rockmusiker, der notgedrungen eine denkbar "uncoole" Öko-Aktivistin in seine Band aufnimmt.
Danach realisierte Groos mit "Die Vampirschwestern 2" (2014) eine Fortsetzung seines eigenen Erfolgsfilms von 2012, gefolgt von dem Kinderfilm "Rico, Oskar und das Herzgebreche", einer Fortsetzung von "Rico, Oskar und die Tieferschatten" (2014, Regie: Neele Vollmar).
Mit diesem Film, der auch an den Kinokassen ein großer Erfolg war, wurde Groos für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Kinder- und Jugendfilm nominiert. Weniger erfolgreich beim Publikum, war – trotz wohlwollender Kritiken – Groos' nächster Kinderfilm: "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" (DE/BE 2016) nach dem Kinderbuch von James Krüss (1967) und dem gleichnamigen TV-Vierteiler von 1972. Im November 2017 startete "Hexe Lilli rettet Weihnachten", nach den ersten Teilen von Stefan Ruzowitzky (2008) und Harald Sicheritz (2011) der dritte Kinofilm über die Abenteuer der jungen Hexe Lilli.
Es folgten mehrere Folgen der Comedyserie "Pastewka" (2018), bevor Groos mit der Verwechslungs- und Gaunerkomödie "Kalte Füße" einen weiteren Kinofilm drehte. Die Hauptrolle spielte Heiner Lauterbach, der auch in Groos' nächstem Kinoerfolg "Enkel für Anfänger" (2019) zum Haupt-Ensemble gehört.
Im Wechsel mit Tobi Baumann führte Groos bei der sechsteiligen Serie "Faking Hitler" (2021) Regie, die auf satirisch-groteske Weise die Ereignisse um die Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher zu Beginn der 1980er-Jahre aufbereitete. Beim Deutschen Fernsehpreis 2022 wurde die Serie als beste Dramaserie und Hauptdarsteller Moritz Bleibtreu als Bester Schauspieler ausgezeichnet.
Im Herbst 2023 startete "Enkel für Fortgeschrittene" in den Kinos, eine Fortsetzung von "Enkel für Anfänger", erneut mit Maren Kroymann, Heiner Lauterbach, Barbara Sukowa und Günther Maria Halmer in den Hauptrollen.