Inhalt
Fortsetzung von "Enkel für Anfänger": Nach einem Jahr als Granny Au Pair in Neuseeland kehrt Karin glücklich nach Hause zurück und trifft dort auch ihre Freunde Philippa und Gerhard wieder. Doch schon bald muss sie feststellen, dass ihr Mann Harald offenbar von der Nachbarin Sigi umworben wird, die nicht nur regelmäßig für ihn kocht, sondern nun auch im Besitz eines Schlüssels zu Haralds und Karins Haus ist. Philippas schwangere Tochter kämpft derweil mit Problemen in ihrem Schülerladen, der mangels Mutterschaftsvertretung zu schließen droht. Doch Hilfe naht in Form von Karin und Philippa, die beschließen einzuspringen. Gleichzeitig entbrennt ein Kleinkrieg zwischen Gerhard und dem Zeitungsausträger Aydin, der zu eskalieren droht.
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Drei Wochen früher als ursprünglich vorgesehen daheim in Essen staunt sie nicht schlecht: Harald zeigt ungewöhnliche häusliche Aktivitäten, indem er mit dem Laubsauger im Garten ordentlich Krach macht. Und die Nachbarin Sigrid freundschaftlich „Sigi“ nennt, als sie ihm das Essen vorbeibringt – nebst den frisch gewaschenen Unterhosen. Als Karin auch noch mitbekommt, dass Sigrid inzwischen über einen eigenen Schlüssel zu Haralds und ihrem Haus verfügt, nimmt sie reißaus. Und sucht bei ihrem darüber nicht gerade erfreuten Bruder Unterschlupf. Aus reinem Selbstschutz rät er ihr, um Harald zu kämpfen: im Erfolgsfall wäre er die nervige Quasselstrippe bald wieder los.
Philippa, Karins flippige Alt-Achtundsechzigerin, hat ein Problem: ihre Tochter Annika ist schwanger und findet keine Vertretung für den Schülerladen, den sie mit viel Engagement endlich ans Laufen gebracht hat. Hat Karin nicht gerade als „Granny Au Pair“ unter Beweis gestellt, dass sie mit Kindern umzugehen versteht? Zusammen mit Philippa wird sie den Laden schon schmeißen, nur Gerhard muss noch überzeugt werden, ab und an als Nachhilfe-Lehrer einzuspringen. Nachdem die Kids dem „Alten“ gezeigt haben, wie die neuen Smartphones funktionieren, ist er sogar bereit dazu.
Wenn, ja wenn da nicht die Dauerauseinandersetzung mit dem türkischen Zeitungsausträger Aydin wäre, der dem Aushilfslehrer ungerechterweise arg zusetzt. Als der Streit zu eskalieren droht, haben Karin und Philippa eine tolle Idee, wie man die beiden Streithähne beschwichtigen könnte. Sie gehört zu den verzichtbaren, wenn auch politisch-moralisch derzeit höchst korrekten Albernheiten der sonst so humorvollen und warmherzigen Geschichte und wird hier nicht gespoilert.
Das schmälert freilich nicht den überaus positiven Gesamteindruck dieser sehr selbstironischen, auf Zwischentöne setzenden Gute-Laune-Komödie für die ganze Familie. Zu dem über knapp zwei höchst unterhaltsamen Stunden zwischen kollektiver Müllsammel-Aktion im Stadtpark und Geronto-Party samt Pillencocktail wie in alten Zeiten ein Klasse-Ensemble beiträgt. Darunter der toughe „Jugend forscht“-Aspirant Linus von Emhofen als Noah, der herausfindet, dass die Darmprobleme der „Schlüsselkinder“ nach einer gemeinsamen Übernachtungsaktion nicht vom Essen herrühren sondern von Legionellen im Wasser. Auch Neven Nöthig gehört zum Cast, der gerade beim Westfälischen Landestheater als Kasseler Regierungspräsident auf den Brettern steht in der Uraufführungsinszenierung des Dokudramas „Man muss für Werte eintreten. Der Mord an Walter Lübcke“.
Pitt Herrmann