Thomas Frickel
Thomas Frickel, geboren am 28. April 1954 in Mainz, studierte Germanistik, Publizistik und Soziologie und war danach als freier Journalist mit den Schwerpunkten Kultur und Geschichte tätig. Nachdem er ab 1972 verschiedene Kurzfilme gedreht hatte, konzentrierte er sich Ende der siebziger Jahre auf die Realisierung von zunächst kurzen Dokumentarfilmen, die meist gesellschaftlich und politisch relevante Themen aufgriffen: "Meint ihr, damit läßt sich der Fortschritt aufhalten?" (1979), "Hessischer Herbst" (1981) oder "Keine Startbahn West - Trilogie eines Widerstandes" (1981). Letzterer bestand aus drei jeweils 20-minütigen Kurzdokumentationen, von denen große Teile für den späteren, abendfüllenden Kinofilm "Keine Startbahn West – Eine Region wehrt sich" (1982) verwendet wurden.
1986 gründete Frickel die Produktionsgesellschaft HE-Film, seit 1987 ist er geschäftsführender Vorsitzender der in Frankfurt am Main ansässigen Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (ag dok). In dieser Funktion ist er zugleich in verschiedenen anderen filmpolitischen Bereichen tätig, so etwa im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt FFA, im Verwaltungsrat der VG Bild- Kunst, als Delegierter der Wahrnehmungsberechtigten in der VG Wort, im Fachbeirat von filmportal.de oder als Sprecher der Sektion Film/Medien des "Deutschen Kulturrats". Darüber hinaus war er Mitbegründer und bis 1999 Vorstandsmitglied des Europäischen Dokumentarfilmer-Netzwerks EDN. Sein kurzer Dokumentarfilm "Der Kinomann", über den Betreiber eines fahrenden Kinos, wurde 1991 zum Deutschen Kurzfilmpreis nominiert. "Der Störenfried – Ermittlungen zu Oskar Brüsewitz", ein abendfüllender Kinodokumentarfilm, erhielt eine Nominierung zum Deutschen Filmpreis 1993.
Gemeinsam mit dem Frankfurter Kabarettisten Matthias Beltz realisierte er 1997 den satirischen Dokumentarfilm "Deckname Dennis", in dem ein amerikanischer Reporter durch Deutschland reist und versucht, sich einen Eindruck von Land und Leuten zu verschaffen. 13 Jahre später drehte er mit "Die Mondverschwörung" eine Art Fortsetzung dieses Films: Diesmal stößt der Reporter aus den USA bei der Erforschung des deutschen Verhältnisses zum Mond auf einen ganzen Reigen von Verschwörungstheoretikern, die ihm ihre aberwitzigen Theorien darlegen. Der Film wurde im Juni 2010 beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen uraufgeführt, sein Kinostart folgte im April 2011.
2015 begann Frickel mit der Arbeit an seinem nächsten Dokumentarfilm: In "Wunder der Wirklichkeit" zeichnete er ein Porträt des Filmemachers Martin Kirchberger, der mit Kollegen und Schauspielern Ende 1991 während der Dreharbeiten zu einem Kurzfilm bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Beim Hessischen Filmpreis 2017 wurde "Wunder der Wirklichkeit" als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Im Mai 2018 startete er regulär in den Kinos.
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