Detten Schleiermacher
Detten Schleiermacher, Jahrgang 1927, kam Mitte der 1950er Jahre zum Film. Als Ausstatter bei Max Ophüls' Meisterwerk "Lola Montes" (1955) sammelte er erste praktische Erfahrungen. 1959 realisierte er seinen ersten Kurz-Dokumentarfilm "trab trab". Gemeinsam mit Alexander Kluge und Edgar Reitz baute er Anfang der 60er Jahre die Filmabteilung der Ulmer Hochschule für Gestaltung auf (die 1989 geschlossen wurde). Daneben drehte er weiterhin vereinzelte Filme und schrieb Drehbücher für Projekte anderer Regisseure. So war er als Autor an der bundesdeutschen Episode des Aufbruchskino-Omnibusfilms "L'Amour à vingt ans" (1962) beteiligt, die Marcel Ophüls inszenierte.
1962 gehörte Schleiermacher zu den Unterzeichnern des Oberhausener Manifests. Danach wurde es jedoch zunehmend still um ihn. Nach seinem Ausscheiden aus der Ulmer HfG ging er nach Kanada, kehrte jedoch um die Zeit der Olympiade 1972 nach München zurück, wo er, neben anderen, an der visuellen Aufbereitung und Ausgestaltung der Spiele beteiligt war. Zuletzt trat er noch einmal als Drehbuchautor in Erscheinung, bei dem Spielfilm "Milo Barus, der stärkste Mann der Welt" (1981-83) von Henning Stegmüller.
Detten Schleiermacher verstarb 2004.