Elisabeth Wiedemann
Elisabeth Wiedemann wurde am 8. April 1926 im niedersächsischen Bassum geboren. Nach Abschluss einer Ballettausbildung gab sie 1944 ihr Bühnendebüt als Tänzerin und erhielt in Folge ein Engagement an der Staatsoper Berlin. Ab 1947 trat Wiedemann auch als Bühnenschauspielerin in Dialogrollen auf, und 1951 holte sie Gustaf Gründgens zum Ensemble des Schauspielhauses in Düsseldorf. Im Verlauf ihrer weiteren, erfolgreichen Theaterkarriere spielte Wiedemann unter anderem an Bühnen in Frankfurt, München und Köln.
Ab Mitte der 1950er Jahre trat Elisabeth Wiedemann auch vermehrt als Film- und Fernsehschauspielerin in Erscheinung. Zunächst meist in markanten Nebenrollen besetzt, reüssierte sie in den frühen 1970er Jahren als vielseitige Charakterdarstellerin in Aufsehen erregenden TV-Produktionen wie "Das Millionenspiel", einer viel diskutierten Mediensatire von Tom Toelle, und als Gaststar in populären Fernsehserien wie "Der Kommissar". 1973 besetzte Autor und Regisseur Wolfgang Menge die wandlungsfähige Schauspielerin in ihrer wohl populärsten Rolle: In der bahnbrechenden TV-Serie "Ein Herz und eine Seele" gab Elisabeth Wiedemann die naive, unerschütterlich geduldige Else, Gattin des von Heinz Schubert verkörperten, reaktionären Familienoberhaupts Alfred "Ekel" Tetzlaff.
Die immens populäre Serie machte Elisabeth Wiedemann zum Fernsehstar und prägte nachdrücklich ihr Image als versierte Komödiantin. Dennoch konnte sie in den folgenden Jahren auch immer wieder in dramatischen Rollen überzeugen, so etwa in Egon Monks international beachtetem TV-Mehrteiler "Die Geschwister Oppermann". Vielbeschäftigt als Fernsehdarstellerin sowie als Sprecherin für Synchronfassungen und Hörspiele, trat Elisabeth Wiedemann nur gelegentlich in Kinoproduktionen auf. Maßgeschneiderte Leinwandrollen hatte sie jedoch in der Politsatire "Is' was Kanzler" (1983/1984) und im kommerziellen Komödienerfolg "Otto – Der Film" (1985). Bis ins hohe Alter wirkte die zweimal verheiratete und verwitwete Schauspielerin in Fernsehfilmen und -serien mit.
Am 27. Mai 2015 verstarb Elisabeth Wiedemann im Alter von 89 Jahren im oberbayerischen Marquartstein.