Hausmänner

Deutschland 1990/1991 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Mike, ein abgebrochener Student mit großem musikalischem Talent, würde lieber am Klavier spielen und komponieren als Töchterchen Ines spazieren zu fahren, einzukaufen und das Abendessen zubereiten, während Karrieregattin Vic an ihrem „großen Sprung“ bastelt. Paul geht es nicht anders: er hat mit der geerbten Gärtnerei Bankrott gemacht und würde viel lieber an seinem Computer basteln und neue Programme kreieren als Söhnchen Timmi trockenzulegen oder ihn ins Bett zu bringen, währenddessen seine so attraktive wie karrieresüchtige Gattin Helen daheim eine Cocktailparty für ihre abgehobenen Banker-Kreise gibt. Die Gesellschaftslöwin ist zwar eine ausgewiesene Kunst- und Kulturliebhaberin, in erster Linie aber eine sehr berechnende Bankkauffrau.

Auf dem Spielplatz lernen sich die beiden so gestressten wie gesellschaftlich verkannten Hausmänner kennen – und schätzen. Jetzt, wo zu den Kindern auch noch die Kegel hinzugekommen sind, machen Einkäufe und Zoobesuche gleich doppelt soviel Spaß. Dennoch: Soll das schon alles gewesen sein? Auf einer als Befreiung empfundenen Motorradtour gibt Mike, der Aktivere von beiden, die Parole aus: „Die Frauen haben uns weichgespült, wir müssen endlich wieder kratziger werden.“

Sie mieten zunächst für zwei Jahre eine schöne Altbauwohnung, wo sich der eine am Flügel und der andere am Computer verwirklichen kann, während die beiden Kids miteinander genug beschäftigt sind. Dennoch trifft es sich fabelhaft, dass im gleichen Haus mit Frau Lämmchen eine liebenswerte Oma wohnt, die auf solch‘ herzige Enkel schon lange gewartet hat: Ines und Timmi werden künftig tagsüber im trauten Kaffeekränzchen-Kreis von einer ganzen Garde stolzer Großmütter umsorgt.

Was Mike auf die Idee bringt, eine solche Betreuung, die man heute Win-Win-Situation nennen würde, im größeren Stil zu organisieren. Flugs wird eine professionelle Vermittlungsagentur für Kinderbetreuung aus der Taufe gehoben. Die Rentner profitieren durch soziale Wärme und ein Essen im Nobelrestaurant und Eltern werden die ihnen lästigen Blagen in dem Bewusstsein los, auch noch etwas Gutes getan zu haben. Das rasch florierende Unternehmen „Tante Thea“ führt freilich zu innerfamiliären Verwerfungen.

Weil der Haussegen bei Paul und Helen schief hängt, kommt Mike auf die geniale Idee, Letztere anzubaggern mit dem Ziel, sie auf andere Gedanken zu bringen. Was so gut klappt, dass der eifersüchtige Paul zum Gegenangriff übergeht, bei Vic aber eher eine Bruchlandung hinlegt. Als sich beide Paare zufällig im „Thea“-Büro begegnen, kommt es zum großen Showdown – und nach gut achtzig Film-Minuten zur Gründung der Agentur „Happy Kids – Omas Miet-Service“ in Eigenregie der rüstigen Seniorinnen…

Kochen, putzen, Kinder hüten – zwei Hausmänner beklagen ihr Schicksal am Rande des Sandkastens. Das kann doch noch nicht alles gewesen sein! „Hausmänner“ offenbart in Parallelmontagen zwei Familiengeschichten, in denen die Frauen den Lebensunterhalt bestreiten und dafür natürlich auch die Hosen anhaben wollen. Ganz witzig erzählt und recht inspiriert von Michael Teutsch zur Musik Konstantin Weckers im Bild eingefangen ragt die TV-Komödie freilich kaum aus der Phalanx der Anfang 1990er Jahre grassierenden Beziehungskisten-Welle im deutschen (Pantoffel-) Kino heraus.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Länge:
84 min
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:

Uraufführung (DE): 19.06.1991, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Hausmänner

Fassungen

Original

Länge:
84 min
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:

Uraufführung (DE): 19.06.1991, ARD