Kai Scheve
Kai Scheve wurde am 11. Februar 1966 in Steinheidel-Erlabrunn (damals DDR) geboren. Er absolvierte eine Chorsängerausbildung (Tenor) in Altenburg, gefolgt von einem Klavierstudium und einer Schauspielausbildung in Leipzig. Nach dem Mauerfall studierte er ab 1989 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.
Sein Filmdebüt gab Scheve mit einer Hauptrolle in Maris Pfeiffers Beziehungsdrama "Küß mich!" (1995). Im Jahr darauf erhielt er ein Engagement am Schauspielhaus Düsseldorf (bis 1998). Von 2001 bis 2004 folgte ein Engagement am Schauspielhaus Zürich, wo er in der Hauptrolle von "Die Nacht singt ihre Lieder" zu sehen war.
Parallel zu seiner Theaterarbeit wirkte Scheve in zahlreichen Serien und Fernsehspielen mit. Hauptrollen hatte er unter anderem in "No Sex" (1999), einer Liebeskomödie über das Thema Impotenz, in dem düsteren Heimatkrimi "Ein Dorf sucht seinen Mörder" (2002) und in der Romantikkomödie "Wie küsst man einen Millionär?" (2007). Außerdem gehörte er zum Ensemble der Komödie "Freie Fahrt ins Glück" (2006), des Mehrteilers "Der letzte Patriarch" (2009, als Mario Adorfs Sohn) und des Jugenddramas "Komasaufen" (2013). In dem Krimi "Tod auf der Insel" (2015) war er ein mordverdächtiger Vater, in dem Thriller "Das Programm" (2016) der Geliebte einer Frau, die über Nacht in ein Zeugenschutzprogramm abtauchen muss.
Im Serienbereich hatte Scheve neben zahlreichen Gastrollen in unterschiedlichsten Formaten von 2004 bis 2007 eine durchgehende Rolle als Personalchef in der Hotelserie "Girl Friends – Freundschaft mit Herz". Zwischen 2006 und 2017 spielte er in fünf (von zehn) Folgen der Reihe "Spreewaldkrimi" einen Hotelbetreiber, der zwischenzeitlich selbst unter Mordverdacht gerät und schließlich Selbstmord begeht. Von 2014 bis 2018 spielte er in der Reihe "Der Taunuskrimi" einen Gerichtsmediziner.
Unter der Regie von Maris Pfeiffer hatte Kai Scheve 2018 eine Nebenrolle in dem TV-Thriller "Getrieben"; Michael Klier besetzte ihn in dem Kinofilm "Idioten der Familie" als einen von drei egozentrischen Brüdern, die ihre ältere Schwester jahrelang mit der Betreuung der jüngsten, behinderten Schwester allein ließen. Der Film feierte beim Münchner Filmfest 2018 Premiere und startete im Herbst 2019 in den Kinos.