David Kross
David Kross, geboren 1990 in Bargteheide bei Hamburg, spielte als elf- beziehungsweise zwölfjähriger bereits kleine Rollen in zwei Filmen und sammelte weitere Schauspielerfahrung in der Theater-AG seines Gymnasiums. 2005 empfahl ihn Detlev Bucks Tochter Bernadette ihrem Vater für die Hauptrolle in seinem neuen Projekt "Knallhart", für die der Regisseur bereits angeblich mehrere hundert junge Schauspieler abgelehnt hatte. Für seine Darstellung des 15jährigen Michael Polischka, der aus der behüteten Zehlendorfer Villenwelt in den harten Überlebenskampf in Neukölln gerät, wurde Kross auf der Berlinale 2006 stürmisch gefeiert.
Bereits im Herbst 2006 begannen in Rumänien die Dreharbeiten zu Marco Kreuzpaintners Otfried-Preußler-Verfilmung "Krabat" mit Kross in der Titelrolle, der im Herbst 2008 in den Kinos startet. Im Februar 2009 lief dann die amerikanisch-deutsche Produktion "Der Vorleser" nach dem Roman von Bernhard Schlink in den deutschen Kinos an, in der David Kross unter der Regie von Stephen Daldry mit Stars wie Kate Winslet, Ralph Fiennes und Bruno Ganz zu sehen ist. Für diese Rolle des jugendlichen Liebhabers einer ehemaligen KZ-Wärterin erhielt er mehrere Auszeichnungen, unter anderen die "Trophée Chopard" in Cannes und eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis.
Im nächsten Projekt spielte Kross wieder unter der Regie von Detlev Buck: "Same Same But Different" basiert auf einem autobiographischen Artikel von Benjamin Prüfer und schildert die Liebesgeschichte zwischen einem deutschen Backpacker und einer Kambodschanerin, die sich als HIV-positiv herausstellt.
Von 2009 bis 2010 lebte David Kross in London, wo er ein Schauspielstudium an der London Academy of Music and Dramatic Art (LAMDA) begann, jedoch wieder abbrach. 2010 zog Kross nach Berlin.
Durch den Erfolg von "Der Vorleser" erhielt er Angebote für weitere internationale und US-amerikanische Produktionen. So war er 2011 in Steven Spielbergs Kriegsdrama "War Horse" ("Gefährten") in einer Nebenrolle als deutscher Soldat zu sehen. Ebenfalls einen deutschen Soldaten spielte er in der norwegisch-schwedischen Produktion "Into the White" (2012), in dem nach einem Luftkampf abgestürzte britische und deutsche Soldaten in Schnee und Eis gemeinsam ums Überleben kämpfen.
In Deutschland war David Kross im Drama "Das Blaue vom Himmel" (2011) von Hans Steinbichler, in Detlev Bucks aufwändiger Verfilmung des Bestsellers "Die Vermessung der Welt" (2012) und in der Komödie "Anleitung zum Unglücklichsein" an der Seite Johanna Wokaleks zu sehen.
In der Heinrich-von-Kleist-Verfilmung "Michael Kohlhaas" (FR/DE 2013) sah man ihn als Prediger, dem der Titelheld (gespielt von Mads Mikkelsen) seine Tochter anvertraut, bevor er seinen fatalen Rachefeldzug startet. Unter der Regie das französischen Regisseurs Ariel Zeitoun hatte Kross in dem Historiendrama "Angélique" ("Angélique - Eine große Liebe in Gefahr", FR 2013) einen glanzvollen Auftritt als König Louis XIV.
Einen für ihn eher untypischen Charakter spielte Kross in dem Kinderfilm "Rico, Oskar und die Tieferschatten" (2014), als smarter und viel beschäftigter Yuppie, der jedoch dem jungen, schüchternen Titelhelden das nötige Selbstvertrauen mit auf den Weg gibt. Anschließend stand Kross für Özgür Yildirims Romanverfilmung "Boy 7" (2015) vor der Kamera: Darin spielte er einen jungen Mann, der eines Tages mit Gedächtnisschwund erwacht und beim Versuch, etwas über seine Identität zu erfahren, einer weitreichenden Verschwörung auf die Spur kommt.
Stephan Wagner besetzte ihn in dem Fernsehfilm "Die Akte General" (2015) als BND-Spitzel und Mitarbeiter des legendären Staatsanwalts Fritz Bauer; in dem international besetzten Sport-Drama "Zeit für Legenden" (DE/FR/CA 2014-16) verkörperte er in einer Nebenrolle den deutschen Leichtathleten Carl 'Luz' Long. Eine Kino-Hauptrolle spielte David Kross in Markus Gollers Roadmovie "Simpel" (2017) als geistig Behinderter, der sich mit seinem Bruder auf die Suche nach dem gemeinsamen Vater begibt. Für diesen Part erhielt er einen Bayerischen Filmpreis. Außerdem gehörte er 2017 zum Ensemble der deutsch-irischen Culture-Clash-Komödie "Halal Daddy" und stand in der Titelrolle für Marcus H. Rosenmüllers "Trautmann" (2018) vor der Kamera, der 2019 startete. In der Streaming-Tragikomödie "Betonrausch" (2020) hatte Kross die Hauptrolle eines Immobilienbetrügers.
2021 starteten dann gleich zwei Filme mit David Kross in Hauptrollen: "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (mit Kross als Marquis De Venosta) und der Survival-Thriller "Prey"; 2022 folgte Leander Haußmanns "Stasikomödie".