Paul Hubschmid
Paul Hubschmid, geboren am 20. Juli 1917 in Aarau, Schweiz, studiert nach dem Abitur 1937 Schauspielerei am Wiener Max-Reinhardt-Seminar. Nach seinem Bühnendebüt am Deutschen Volkstheater Wien wird ans Ensemble des Theaters in der Josefstadt engagiert, dem er bis 1948 angehört; daneben gibt er immer wieder Gastspiele unter anderem am Deutschen Theater Berlin.
Sein Filmdebüt gibt Hubschmid 1938 in dem Schweizer Film "Füsilier Wipf" – der Beginn einer rund 100 Film- und Fernseharbeiten umfassenden Karriere. In den 1940er Jahren ist er in einer Reihe von Publikumserfolgen zu sehen, so etwa an 1944 an der Seite von Hilde Krahl in Hans Schweikarts "Das Gesetz der Liebe".
1948 geht Hubschmid nach Hollywood, wo er unter dem Namen Paul Christian größere Rollen unter anderem in "Bagdad" (1949,mit Maureen O'Hara und Vincent Price) und in Don Siegels "No Time for Flowers" (1952) spielt.
Nach der Rückkehr aus Hollywood im Jahr 1953 kann Hubschmid seine Karriere in Deutschland mit unvermindertem Erfolg fortsetzen. Hier ist er vor allem als viriler Charmeur neben den weiblichen Stars jener Jahre zu sehen: so spielt er neben Marika Rökk in "Maske in Blau" (1953), neben Gertrud Kückelmann in "Musik bei Nacht"(1953), neben Sonja Ziemann in "Mit 17 beginnt das Leben" (1953) oder neben Liselotte Pulver in "Schule im Eheglück" (1954) und "Heute heiratet mein Mann" (1956).
Zu Hubschmids größten Erfolgen zählen seine Hauptrollen in Helmut Käutners "Die Zürcher Verlobung" (1957), Alfred Weidenmanns "Scampolo" (1958) an der Seite von Romy Schneider sowie Fritz Langs Abenteuerfilme "Das indische Grabmal" (1959) und "Der Tiger von Eschnapur" (1959), in denen er den Architekten Harald Berger verkörpert. Daneben ist der weitgereiste und weltgewandte Hubschmid auch international tätig, etwa in der deutsch-französischen Co-Produktion "Die Unmoralischen/Le grain de sable" (1964) oder in dem britischen Actionthriller "Finale in Berlin / Funeral in Berlin" (1966) mit Michael Caine von James-Bond-Regisseur Guy Hamilton.
Im Theater liegt Hubschmids Schwerpunkt ab 1961 beim Musical: bis 1974 steht er über 2000 Mal als Prof. Higgins in Lerner/Loewes "My Fair Lady" auf der Bühne. Darüber hinaus unternimmt er mehrere Tourneen, unter anderem mit einer Adaption von Daphne du Mauriers "Rebecca". 1980 wird er mit dem Filmband in Gold für sein "langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film" geehrt.
Mit Beginn der 1970er Jahre zieht Hubschmid sich immer mehr aus dem Filmgeschäft zurück und steht, wenn überhaupt, vor allem für Fernsehproduktionen vor der Kamera. So spielt er in Rolf von Sydows dreiteiligem Durbridge-Krimi "Wie ein Blitz" (1970), in Helmut Dietls Schickeria-Satire "Kir Royal" (1986) oder in der Vorabendserie "Forsthaus Falkenau" (1989). Seine letzte Filmrolle hat er 1991 in Marco Serafinis Serie "Jolly Joker".
Am 1. Januar 2002 stirbt Paul Hubschmid, der mit den Schauspielerinnen Eva Renzi und zuletzt Irène Schliesser verheiratet war, in Berlin.