Die Kinos in Deutschland verzeichneten im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 57,5 Mio. Besucher und damit rund 9,3 Mio. weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.
Der Umsatz von 482,7 Mio. Euro lag mit 62,0 Mio. unter dem Vorjahreszeitraum, war aber als drittbeste Halbjahresbilanz seit Erfassung der Daten durch die FFA ein ordentliches Ergebnis. Positive Zeichnen setzte erneut der deutsche Film: Der deutsche Marktanteil betrug zwischen Januar und Juni 26,6 Prozent und lag somit fast exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt lockten deutsche Filme 15,5 Mio. Besucher in die Kinos, darunter sechs mehr als eine Million.
Als erfolgreichste Filme des ersten Halbjahres belegten "Zoomania – Ganz schön ausgefuchst!" mit 3,7 Mio. und "Star Wars: Das Erwachen der Macht" mit 3,4 Mio. Besuchern die Plätze eins und zwei. Vier Filme in den TOP 10 waren deutsche Produktionen: "Bibi und Tina 3 – Mädchen gegen Jungs" mit rund 2 Mio. Besuchern und "Der geilste Tag" (1,7 Mio.) sowie die internationalen Koproduktionen "The First Avenger: Civil War" (1,7 Mio.) und "Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2" (1,4 Mio.). Deutlich in der Publikumsgunst gestiegen ist diesmal wieder der 3D-Film: Mit 12,8 Mio. Besuchern steigerte er seinen Marktanteil nach 15,7 Prozent im Vorjahr auf 22 Prozent, das ist der zweithöchste Wert seit 2010.
Insgesamt liefen von Januar bis Juni 315 neue Filme in den Kinos an, 25 mehr als im Jahr davor. Den größten Anteil daran hatten deutsche Filme mit 127 Filmstarts (Vorjahr 116) und US-amerikanische Produktionen mit 83 (71) Erstaufführungen. Erfreulich entwickelte sich auch im ersten Halbjahr die Anzahl der Kinos und Leinwände in Deutschland: Am 30. Juni gab es 1.640 Spielstätten, deren Zahl sich somit zum dritten Mal in Folge erhöhte. Zum selben Zeitpunkt gab es in Deutschland 4.693 Kinosäle, das ist der höchste Bestand zur Jahresmitte seit acht Jahren.
FFA-Vorstand Peter Dinges betont, dass "es in einem wirtschaftlich zyklisch verlaufenden Geschäft nicht überrascht, wenn auf ein gutes Jahr, wie es 2015 war, ein weniger gutes Jahr folgt. Aus kultureller Sicht ist das erste Halbjahr für den deutschen Film allerdings überaus erfolgreich gewesen. 'Toni Erdmann' von Maren Ade hat nicht nur den langjährigen 'Cannes-Fluch' besiegt, sondern als Wettbewerbsfilm beim Internationalen Filmfestival für Furore gesorgt ebenso wie auch das Drama '24 Wochen' der jungen Regisseurin Anne Zohra Berrached im Wettbewerb der Berlinale Publikum und Kritiker überzeugen konnte". Für die Gesamtbilanz am Jahresende hoffe er auf einige "ausgesprochen interessante und wichtige Filme, die wir in der zweiten Jahreshälfte noch im Kino erleben werden". Dazu zähle er aus deutscher Sicht unter anderem die Bestsellerverfilmung "Tschick" von Fatih Akin, die deutsch-französische Koproduktion "Frantz" von François Ozon wie auch das Regiedebut von Karoline Herfurth "SMS für dich". "Gespannt sein darf man auch auf Wolfgang Petersens eigenes Remake 'Vier gegen die Bank' mit Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Michael 'Bully' Herbig und Jan Josef Liefers in den Hauptrollen – und natürlich den gestern gestarteten neuen Til Schweiger-Film 'Conni & Co.' mit seiner 13jährige Tochter Emma in der Hauptrolle. International setze ich vor allem auf den in den USA mit einem Rekordstart angelaufenen Animationsfilm 'Findet Dorie', dessen Vorläufer 'Findet Nemo' im Jahre 2003 rund 8,6 Mio. Besucher in die Kinos gelockt hatte", so Dinges.
Alle Halbjahresergebnisse im aktuellen FFA info, Ausgabe 2/2016.
Quelle: www.ffa.de