Reza Brojerdi
Reza Brojerdi wurde 1983 in Teheran, Iran, geboren. Ab seinem zweiten Lebensjahr wuchs er in Deutschland auf, zunächst im niedersächsischen Melle, später in Bielefeld. 2006 zog er nach Berlin, wo er im Jahr 2009 Schauspielunterricht bei Jürgen Nafti nahm. Im gleichen Jahr sah man ihn in Kurzfilmen und in einer ersten, kleinen Serien-Gastrolle, in zwei Folgen von "Zeit der Entscheidung - Die Soap Deiner Wahl".
Ab dem Jahr 2011 wirkte Brojerdi regelmäßiger in Fernsehproduktionen mit, so etwa in Einzelfolgen von "Notruf Hafenkante" und "Der Draufgänger"; in der "Tatort"-Folge "Fette Hunde" (2012) spielte er einen afghanischen Drogenkurier, der vor den Augen seiner Schwester ermordet wird. In der sechsteiligen Serie "Frauenherzen" (2015) hatte Brojerdi eine zentrale Rolle als ehrgeiziger Friseur; in vier Folgen der US-Serie "Homeland" (2015) verkörperte er einen in Berlin lebenden IS-Terroristen. Außerdem spielte er Nebenrollen in den Liebeskomödien "Einfach Rosa: Verliebt, Verlobt, Verboten" (2016) und "Treffen sich zwei" (2016, TV).
Auf der Kinoleinwand sah man Brojerdi 2017 in zwei ambitionierten Low-Budget-Produktionen: Der politische Science-Fiction-Thriller "Immigration Game" zeigte ihn in einer kleineren Rolle als gejagten iranischen Flüchtling; in Adolfo Kolmerers experimentellem Science-Fiction-Drama "Schneeflöckchen" hatte er eine Hauptrolle als einer von zwei Mördern, denen das Drehbuch ihres eigenen Films in die Hände fällt. Für diese Rolle wurde er Beim Horrible Imaginings Film Festival in San Diego (USA) zusammen mit seinem Co-Star Erkan Acar als bester Darsteller ausgezeichnet. Unter Acars Regie gehörte er in einer kleinen Rolle auch zum Ensemble der Komödie "Ronny und Klaid" (2018).
Viel Beachtung fand Daniel Harrichs investigatives TV-Drama "Saat des Terrors" (2018), über die Verstrickungen westlicher Geheimdienste, die aktiv Terroristen unterstützen. Darin spielte Brojerdi eine zentrale Rolle als pakistanischer Übersetzer einer deutschen BND-Agentin (Christiane Paul) in Islamabad. Erneut unter der Regie von Adolfo Kolmerer übernahm Brojerdi eine Hauptrolle in dem Kinofilm "Abikalypse" der im Sommer 2019 startete. Darin ging es um vier schulische Außenseiter, die ihren Mitschülern durch eine gewaltige Abi-Party zeigen wollen, was in ihnen steckt.
Ernsterer Stoff war anschließend das historische Drama "Morgen sind wir frei" (Start: Ende 2019), mit Brojerdi in der Hauptrolle eines in der DDR lebenden, iranischen Dissidenten, der nach dem Sturz des Schah von Persien 1979 in seine Heimat zurückkehrt, dort aber in den Strudel der Islamischen Revolution gerät.