James Camerons Erfolgsproduktion "Avatar" hat das Kunststück vollbracht, das deutsche Kinopublikum zwei Jahre in Folge gleichermaßen zu beeindrucken. Von den erfolgreichsten 50 Filmen des letzten Jahres erhielt das Science-Fiction-Abenteuer mit 1,28 die mit Abstand beste Note – und somit fast die gleiche Bewertung wie 2009 (1,27) im Jahr des Filmstarts.
Danach folgten "Drachenzähmen leicht gemacht" (1,41) sowie "Eclipse – Bis(s) zum Abendrot" und "Inception" mit jeweils der Note 1,46. Bester deutscher Film von insgesamt acht deutschen Produktionen in der Bewertungsrangliste war mit der Note 1,54 "Vincent will Meer". Diese und weitere aufschlussreiche Aspekte des vergangenen Kinojahres legt die Filmförderungsanstalt (FFA) jetzt in einer Neuauflage ihrer Studie "Auswertung der TOP 50-Filmtitel des Jahres 2010 nach soziodemografischen sowie kino- und filmspezifischen Informationen" vor.
Qualität hat ihren Preis: Mit durchschnittlich 10,36 Euro wurde für den Film "Avatar" gleichzeitig auch der höchste Eintrittspreis erhoben - und gezahlt. Mehr als die Hälfte der "Avatar"-Besucher (58%) waren übrigens Männer - während im Durchschnitt aller Filme mehr Frauen (55%) im Kinosaal saßen. Auch in Sachen Mundpropaganda nimmt "Avatar" den Spitzenplatz ein: Vier von zehn Besuchern (41%) haben den Film auf Tipps und Empfehlungen von Freunden und Bekannten gesehen – doppelt so viele wie im Durchschnitt aller Filme (21%). Dabei wurden auch hier überproportional mehr Karten über das Internet gekauft (18% zu durchschnittlich 10%).
Weitere interessante Erkenntnisse der Studie:
· Singles und Großstädter liebten im Jahr 2010 den Film "Soul Kitchen": 38% der Besucher dieses Films waren Singles und 46% seiner Besucher lebten in einer Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern – wobei sechs von zehn Besuchern den Film in einem Kino mit einem bis drei Leinwänden gesehen haben;
· "Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte" hat mit durchschnittlich 5,48 Euro den höchsten Verzehr je Kinobesuch ausgelöst – mit 1,62 Euro am wenigsten haben die Besucher von "Soul Kitchen" pro Kopf für Speisen und Getränke ausgegeben;
· typische Männerfilme waren "The Expendables", dessen Besucher zu drei Viertel (75%) männlich waren, sowie "Das A-Team" und "Iron Man 2" (72 bzw. 71% Männeranteil); "Eclipse – Bis(s) zum Abendrot" und "Sex and the City 2" hingegen avancierten zu Frauenfilmen: Acht von zehn Besuchern der beiden Filme (80%) waren jeweils weiblich;
· der beliebteste Film beim älteren Kinopublikum war die amerikanische Komödie "Wenn Liebe so einfach wäre" – mehr als vier von zehn Besuchern (42%) waren 50 Jahre und älter – erfolgreichster Film beim jungen Publikum: "Vorstadtkrokodile 2", in dem sechs von zehn Besuchern (60%) zwischen 10 und 15 Jahre alt waren (Durchschnitt aller Filme: 13%).
Die FFA wertet jedes Jahr die filmwirtschaftlichen und filmbezogenen Daten des Konsumenten-Panels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg aus. In Ergänzung zur kürzlich vorgelegten Neuauflage der FFA-Studie "Der Kinobesucher" analysiert die Auswertung Erkenntnisse über die soziodemografischen sowie die kino- und filmspezifischen Merkmale von Besuchern der 50 erfolgreichsten Filme des Jahres 2010. Grundlage der Studie bildet das monatliche Medientagebuch, für das regelmäßig 25.000 Einzelpersonen repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahre befragt werden. Weitere Details und die Studie zum Download unter
www.ffa.de/Publikationen.
Quelle:
www.ffa.de