Unter dem Titel "Vor dem Sturm" präsentiert das Goethe-Institut von 17. bis 22. Juni im Berliner Arsenal-Kino unabhängige arabische Filme.
An sechs Abenden im Kino Arsenal präsentiert das Goethe-Institut ungewohnte und ungewöhnliche Einblicke in die Zeit vor dem "arabischen Frühling". Zu sehen sind kurze und lange Filme über Gesellschaften im Wartesaal der Zeit – Geschichten und Bilder aus einer Gegenwart, die unveränderbar erschien. Die Filme sind gesellschaftliche Seismographen; sie zeigen Menschen, Städte und Landschaften, über die sich ein Schleier aus Repression und Stillstand gelegt hat. Gleichzeitig tragen die leisen und beobachtenden Filme den Aufruhr bereits in sich. Alle Werke stammen von unabhängigen Kulturakteuren, die abseits der kommerziellen Filmmaschinerie arbeiten.
Als Regionalmacht bildet Ägypten mit vier Langfilmen einen besonderen Schwerpunkt. In ihrer Heimat sind die Regisseure und ihre Filme mittlerweile berühmt geworden. Der ohne Drehgenehmigung entstandene Spielfilm "Ain Shams" (Auge der Sonne) von Ibrahim El Batout gilt als Wegbereiter des unabhängigen Autorenfilms. Im Programm ist auch Ahmad Abdallas preisgekrönter Spielfilm "Microphone", der im musikalischen Milieu in Alexandria spielt und beim Cairo International Film Festival im Dezember 2010 den "Preis für den besten arabischen Film" erhielt. In seiner Problematik, die einen direkten Bezug zum "arabischen Frühling" aufweist, gilt "Microphone" in Ägypten als "Film der Revolution".
Die Filme werden in Anwesenheit der Regisseure Ahmad Abdalla und Ibrahim El Batout gezeigt, so dass über die Frage nach dem "Wie geht es weiter?" im Anschluss an die Filme diskutiert werden kann.
Alle Kurzfilme sind online kostenlos zu sehen unter:
www.arabshorts.net.
Quelle:
www.goethe.de