Saskia Rosendahl

Weitere Namen
Saskia-Sophie Rosendahl (Geburtsname)
Darstellerin
Halle (Saale)

Biografie

Saskia Rosendahl, geboren 1993 in Halle an der Saale, absolvierte bereits mit acht Jahren erste Theaterauftritte als Mitglied des Kinderballetts der Oper Halle. Ab 2008 sah man sie in verschiedenen Inszenierungen des Improvisationstheaters "Kaltstart" und des Neuen Theaters Halle. 2010 absolvierte sie einen Performance Art Workshop und stand noch im gleichen Jahr in einer kleinen Nebenrolle des Mutter-Tochter-Dramas "Für Elise" erstmals vor der Kamera.

Ihre erste Hauptrolle hatte sie in Cate Shortlands Drama "Lore" (D/AU/GB, 2012): Als Tochter hochrangiger Nazis, die am Ende des 2. Weltkriegs versucht, mit ihren Geschwistern durchs zerstörte Deutschland zur Großmutter zu gelangen, und während dieser Reise erst den Glauben an die Naziideologie verliert, beeindruckte sie Kritik und Publikum. Beim Internationalen Filmfestival Stockholm wurde sie für diese Rolle als Beste Schauspielerin geehrt; beim australischen Filmpreis AACTA Award erhielt sie 2013 den Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin, außerdem gewann sie zwei Preise der australischen Filmkritik. Im gleichen Jahr war sie bei der Berlinale einer von zehn europäischen "Shooting Stars" der European Film Promotion (EFP); bei den New Faces Awards erhielt sie eine Nominierung als Beste Nachwuchsschauspielerin.

In Vivian Naefes Kino-Adaption des Bestsellers "Der Geschmack von Apfelkernen" (2013) spielte Rosendahl die zentrale Figur der Berta in jungen Jahren. Denis Dercourt besetzte sie in dem Psychodrama "Zum Geburtstag" (2013) in einer Schlüsselrolle als Tochter eines glücklichen Ehepaars, dessen Leben durch ein uraltes Versprechen des Vaters aus den Fugen gerät. Der TV-Märchenfilm "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" (2013) zeigte sie als verwöhnte und hochnäsige Prinzessin. Ernsterer Stoff war das mehrfach preisgekrönte, auf realen Geschehnissen von 1992 basierende Drama "Wir sind jung. Wir sind stark.", mit Rosendahl als Freundin eines Rostocker Neonazis, der ein Asylbewerberheim attackiert.

Nach weiteren Nebenrollen als selbstgefällige Schwester der Hauptfigur in Nicole Krebitz' provokantem Drama "Wild" (2015) und als wilde, schöne Freundin der unscheinbaren Protagonistin (Anna Fischer) in Hermine Huntgeburths "Aufbruch" (2016, TV), sah man Rosendahl wieder in einer Kinohauptrolle: In "Nirgendwo" (2016) spielte sie die einstige große Liebe eines orientierungslosen Studenten, der nach dem Tod seines Vaters in seinen provinziellen Heimatort zurückkehrt.

Hans-Christian Schmid besetzte Rosendahl in einer Hauptrolle seiner mehrfach preisgekrönten Serie "Das Verschwinden" (2017), in Florian Henckel von Donnersmarcks (fiktionalisierter) Gerhard-Richter-Filmbiografie "Werk ohne Autor" (2018) war sie die kunstsinnige Tante der Hauptfigur. Eine kleinere Rolle hatte sie in dem Psychodrama "Prélude" (2019), als Jugendfreundin eines psychisch labilen Musikstudenten. An der Seite von Edin Hasanović und Julius Feldmeier sah man sie in der hoch gelobten Mystery-Liebesgeschichte "Mein Ende. Dein Anfang." (2019), gefolgt von der Udo-Lindenberg-Filmbiografie "Lindenberg! Mach dein Ding" (2020) und Dominik Grafs Kästner-Adaption "Fabian" (2021), in der wiederum auch ihr Spiel als Geliebte der Titelfigur besonders gelobt wurde. Beim Deutschen Filmpreis 2021 wurde sie dafür als Beste Darstellerin in einer Hauptrolle nominiert.

Anfang August 2021 feierte Sabrina Sarabis Drama "Niemand ist bei den Kälbern" auf dem Internationalen Filmfestival von Locarno Premiere. In der auf dem gleichnamigen Roman von Alina Herbig basierenden Literaturadaption spielt Rosendahl die Hauptrolle einer jungen Frau, die der Einöde auf dem Milchviehhof ihres Freundes in Mecklenburg-Vorpommern entfliehen möchte. Für diese Rolle wurde sie 2022 erneut für den Deutschen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin nominiert.

FILMOGRAFIE

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