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Alle Fotos (2)Biografie
Pinkas Braun, geboren am 7. Januar 1923 in Zürich, erhielt am Zürcher Schauspielhaus (Bühnenstudio) eine Ausbildung zum Schauspieler und Regisseur. Von 1948 bis 1956 gehörte er zum dortigen Ensemble, anschließend arbeitete er als freischaffender Schauspieler und spielte unter anderem am Wiener Burgtheater und am Thalia Theater in Hamburg, hatte aber auch Engagements in Israel.
Nach seinem Kinodebüt in Helmut Käutners "Himmel ohne Sterne" (1955) spielte er in Kurt Hoffmanns "Wir Wunderkinder" (1958), Bernhard Wickis "Das Wunder des Malachias" (1961) und Ladislao Vajdas "Das Feuerschiff" (1963). In den Sechziger Jahren wurde er besonders populär in zwielichtigen bis abgründigen Rollen in Edgar-Wallace-Krimis wie "Das Rätsel der roten Orchidee" (1962), "Der Fluch der gelben Schlange" (1963) und "Der Bucklige von Soho" (1966).
Auch im Fernsehen errang Braun bald große Popularität, er war im Lauf der Jahre in etwa 150 Fernsehrollen zu sehen, darunter zahlreiche Literatur-Adaptionen wie "Jauche und Levkojen" (1980) nach Christine Brückner, aber ebenso Krimis und Unterhaltungsfilme. Zu seinen erfolgreichsten Mehrteilern zählen außerdem "Die Frau in Weiß" (1971) und "Der Winter, der ein Sommer war" (1976).
Ab Mitte der Neunziger Jahre war Pinkas Braun nur noch sporadisch im Fernsehen zu sehen, spielte aber neben seiner umfangreichen Theaterarbeit noch wichtige Rollen in Kinofilmen wie Markus Imbodens Komödie "Komiker" (2000) oder Oliver Dommengets "Hilfe, ich bin ein Junge" (2001).
Außerdem lieh Braun seine markante Stimme zahlreichen Hörspielproduktionen, so sprach er in der Adaption von Umberto Ecos "Der Name der Rose" den William von Baskerville. Auch als Übersetzer und Autor war er tätig: Er übertrug die Stücke Edward Albees ins Deutsche, und schrieb unter dem Titel "Vorspiel – eine Jugend, ein Bühnenleben" über seine jüdische Jugend in Zürich während des Krieges und seinen Werdegang zum Schauspieler.
Pinkas Braun, der zwei Kinder aus zwei Ehen hatte, lebte zuletzt mit seiner Lebensgefährtin Ingrid Resch in München. Er starb nach längerer Krankheit am 24. Juni 2008.