Biografie
Markus Imboden, geboren am 17. Oktober 1955 in Interlaken in der Schweiz, studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete danach von 1981 bis 1986 als Regieassistent in Zürich und Köln. Seit 1986 ist er freischaffender Filmregisseur und Drehbuchautor. Nach seinem Regiedebüt "Moviestar" (1986) drehte er zahlreiche Fernsehproduktionen, etwa für die Serien "Polizeiruf 110" oder "Bella Block". Seine Komödie "Katzendiebe" (1996) wurde zu einem der erfolgreichsten Schweizer Filme überhaupt. In Deutschland ist Imboden besonders durch seine Filme "Frau Rettich, die Czerni und ich", "Komiker", seine modernisierte "Heidi"-Verfilmung und den TV-Film "Hunger nach Leben" über die Schriftstellerin Brigitte Reimann bekannt.
In dem TV-Zweiteiler "Auf ewig und einen Tag" (2006) thematisierte er die Nachwirkungen der Attentate vom 11. September 2001 auf die Angehörigen der Opfer. Kritikerlob erhielt er für seinen melancholischen, in der norddeutschen Provinz angesiedelten Krimi "Der Tote in der Mauer" (2008), mit Michael Mendl und Frank Giering in den Hauptrollen.
2010 wurde Imboden für seinen Thriller "Mörder auf Amrum", über einen Provinzpolizisten, der eine Zeugin vor einem Killerkommando der russischen Mafia schützen muss, mit dem Hamburger Krimipreis und dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Mit "Der Verdingbub" legte Imboden 2011 dann seinen ersten Kinofilm seit zehn Jahren vor. Das Drama greift das in der Schweiz lange tabuisierte Praxis der "Verdingung" auf: Bis in die 1950er Jahre wurden Waisen oder Kinder aus sozial schwachen Milieus von den Schweizer Behörden zwangsweise an Bauernfamilien versteigert, wo man sie oftmals wie Sklaven hielt. Der Film wurde in der Schweiz ein überragender Publikumserfolg und startete im Herbst 2012 auch in den deutschen Kinos.