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Margarethe Tiesel, geboren am 22. Februar 1959 in Wien, Österreich, studierte von 1981 bis 1983 Schauspiel am "Mozarteum", der Salzburger Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Noch in ihrem Abschlussjahr 1983 wurde sie ins Ensemble des Dortmunder Stadttheaters berufen, dem sie bis 1985 angehörte. Es folgten Engagements an der Württembergischen Landesbühne Esslingen (1985–1989) und an den Städtischen Bühnen Freiburg (1989–1993). Außerdem sah man sie in Inszenierungen unter anderem am Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Schauspiel Frankfurt sowie bei den Salzburger Festspielen, am Wiener Theater in der Josefstadt und am Schauspielhaus Graz.
Nach vereinzelten Auftritten in Kinofilmen Mitte der 1980er Jahre spielte Tiesel ab Mitte der 90er Jahre regelmäßig kleine Neben- und Komparsenrollen in Film- und Fernsehproduktionen. Eine wiederkehrende Rolle hatte sie von 2000 bis 2008 als "Frau Blauensteiner" in der österreichischen Krimiserie "Trautmann".
2009 erhielt sie von Ulrich Seidl schließlich ihre erste Hauptrolle in einem Kinofilm: In "Paradies: Liebe" verkörperte sie eine 50-jährige Wienerin, die als Sextouristin nach Kenia reist, in der Hoffnung dort vielleicht auch die große Liebe zu finden. Der Film feierte 2012 im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes Weltpremiere. Margarete Tiesel wurde für ihre Leistung für den Europäischen Filmpreis nominiert. Beim Österreichischen Filmpreis 2013 erhielt sie für diese Rolle den Preis als Beste Darstellerin.
Auch in den nächsten Jahren wirkte Tiesel regelmäßig in Kino- und Fernsehproduktionen mit. Der Regisseur Peter Kern besetzte sie in zwei Filmen: In "Sarah und Sarah" (AT 2014) als Pflegerin einer dementen Nazi-Schauspielerin und im großen Ensemble seines bitterbösen Society-Porträts "Der letzte Sommer der Reichen" (AT 2014). In der Wolf-Haas-Verfilmung "Das ewige Leben" (DE/AT 2015) war sie eine alte Freundin des Privatdetektivs Brenner (Josef Hader), in dem Horrorfilm "Angriff der Lederhosenzombies" (AT 2016) hatte sie eine Hauptrolle als Tiroler Gaudiwirtin. Ed Herzog besetzte Tiesel in seinen bayerischen Krimikomödien "Schweinskopf al dente" (2016) und "Grießnockerlaffäre" (2017) als Ehefrau eines Provinz-Polizeichefs. Außerdem übernahm sie Gastrollen in Serien und Krimireihen und stand weiterhin als Ensemblemitglied des Schauspielhaus Graz auf der Bühne.
Eine wichtige Kinorolle hatte Margarethe Tiesel in Fatih Akins "Der goldene Handschuh", der im Wettbewerb der Berlinale 2019 Premiere feierte. Darin verkörperte sie eine Freundin des berüchtigten Hamburger Frauenmörders Fritz Honka (1935-1998).