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Alle Fotos (5)Biografie
Jacques Breuer wurde 20. Oktober 1956 in München als Sohn einer Schauspielerfamilie geboren: Sein Großvater war der österreichische Schauspieler Siegfried Breuer, sein Vater der Schauspieler Siegfried Breuer jr.; auch Jacques' jünger Bruder Pascal Breuer (*1966) schlug später eine Schauspielkarriere ein. Erste kleine Fernsehrollen spielte Jacques Breuer, vermutlich durch Vermittlung seines Vaters, als Kind in dem TV-Film "Nora" (1961) und einer Episode der Serie "Der Vater und sein Sohn" (1968).
Nach dem Abitur bewarb er sich mit Erfolg an der Otto-Falckenberg-Schauspielschule in München. Noch während der Ausbildung gab Breuer 1975 sein Bühnendebüt in Brechts "Die Gewehre der Frau Carrar" an den Münchner Kammerspielen. Im selben Jahr stand er für eine Episode der Krimiserie "Derrick" vor der Kamera. Sein Kinodebüt gab er 1976 in der Fallada-Verfilmung "Jeder stirbt für sich allein", als linientreuer Sohn eines schmierigen Nazi-Hausmeisters.
Nach seinem Schauspielschul-Abschluss gehörte Breuer von 1977 bis 1979 dem Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels an. Parallel dazu übernahm er die Titelrolle in Bernhard Sinkels Eichendorff-Adaption "Taugenichts" (1978).
Größere Bekanntheit erlangte Jacques Breuer 1979 mit einer Hauptrolle in dem historischen Abenteuer-Vierteiler "Mathias Sandorf" (1979) an der Seite von Jutta Speidel, Ivan Desny und Sissy Höfferer, mit der er von 1979 bis 1990 verheiratet war. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wirkte er in einer Vielzahl an Fernsehproduktionen mit. Er spielte in erster Linie Episodenrollen in Serien und Reihen wie "Der Alte", "Ein Fall für zwei", "Weißblaue Geschichten", "SOKO München", "Rosamunde Pilcher", "Siska" und "Tatort" – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Von 1990 bis 1993 hatte er eine feste Rolle als Amtsrichter in der humorigen Münchner Gerichtsserie "Café Meineid".
Zu Breuers Fernsehfilmen gehören Tom Toelles Patricia-Highsmith-Adaption "Der Schrei der Eule" (1987), Mathias Allarys melancholische Großstadtkomödie "Liebe, Leben, Tod" (1995), Friedemann Fromms Komödie "Zum Sterben zu schön" (1999), Peter Patzaks Gaunerkomödie "Verliebte Diebe" (2003) und Nina Grosses Thriller "Nicht tot zu kriegen" (2020). Doch sein Hauptbetätigungsfeld blieb stets das Serienfach, wo er unterschiedlichste Rollen übernahm.
Auf der Kinoleinwand sah man Jacques Breuer zwar nie, aber man hörte ihn im Kino des Öfteren, denn er betätigte sich auch als Synchronsprecher. So lieh er ab 2001 fast durchweg Viggo Mortensen seine Stimme und synchronisierte vereinzelt auch Jet Li und Robert Carlyle. Von 2012 bis 2015 sprach er in der Serie "Game of Thrones" Stephen Dillane (Rolle: Stannis Baratheon).
Von 2008 bis 2017 war Breuer mit der Schauspielerin Viola Wedekind verheiratet. Seine letzten Schauspielrollen hatte er 2021 in den Serien "Aktenzeichen XY ... ungelöst" und "Der Staatsanwalt".
Im Mai 2022 überlebte Jacques Breuer, der seit vielen Jahren an Diabetes litt, eine schwere Sepsis. Danach zog er sich vollständig aus dem Berufsleben zurück. Am 5. September 2024 starb er in München an den Folgen eines Schlaganfalls.