Ich suche Dich

BR Deutschland 1955/1956 Spielfilm

Inhalt

Dr. Paul Venner, ein eigenwilliger junger Arzt, arbeitet an der Entwicklung eines Serums zur Erneuerung zerstörter Gehirnzellen. Mit Wissen von Sanatouriumsleiter Dr. Brugg will er das neue Mittel Betrazol an dem alten Herrn Forster anwenden. Mit Skepsis beobachten ihn die Kollegen, die er durch seine zynische Art immer wieder brüskiert.

 

Auch die neue Medizinerin Françoise Maurer bekommt seine Kälte zu spüren. Doch sehr bald spürt er, dass sie ihre große Kraft aus ihrem Glauben gewinnt, und es entwickelt sich zwischen beiden eine tiefe Zuneigung.
Als sein Versuch scheitert und Forster stirbt, will ihn das Sanatorium loswerden. Da bittet Françoise ihn, mit ihr als Missionsärztin nach Indochina zu gehen. Doch er will den Skeptikern beweisen, dass seine Arbeit seriös ist. Als er die Hilfe seiner ehemaligen Geliebten ablehnt, legt diese in seinem Labor Feuer, um seine Aufzeichnungen zu vernichten. Françoise versucht mit aller Kraft, das zu verhindern. Gerade noch kann sie die Papiere ins Freie werfen, dann explodieren die Chemikalien, und sie ist auf der Stelle tot.
Paul Venner wird rehabilitiert und geht an ihrer Stelle nach Indochina.

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Falk Schwarz
Auf der Suche nach dem Wahren
O.W. Fischer galt als schwierig. Mit Drehbüchern war er selten einverstanden, er redigierte, schrieb Szenen hinzu, strich andere weg und brachte damit Produzenten an den Rand. Regisseure akzeptierte er nur widerwillig, ihm am Set zu sagen, wie etwas zu spielen sei, enthielt Sprengstoff. So war er nicht gerade der Beliebteste in den Ateliers. Doch sein Talent und sein Name hatten Zugkraft. Da lag es nahe, den Spieß einfach umzudrehen: Produzent Conrad von Molo liess hier O.W. nicht nur das Drehbuch schreiben, sondern auch noch die Regie führen und den Hauptdarsteller mimen. So ist sie schon in den ersten Szenen wieder da, seine „Masche“ - unrasiert benimmt er sich schlecht, ist anders als die anderen, ist der Einsame, der Geniale, der Besondere, der Egozentriker, der auf Frauen magisch wirkt. Ziemlich viel auf einmal. Doch dann eine berührende Szene: er, der Arzt, legt in seinem Labor, in dem er forscht, eine Schallplatte auf mit dem cis-moll Impromptu von Chopin. Da löst sich aus dem Dunkel des Hintergrundes die Figur von Nadja Tiller, die ihren Geliebten fragt, warum er immer „dieses Stück“ spiele. Darauf Fischer über dem Thema des B-Teils: „Es hilft mir über die Sinnlosigkeit unseres Seins hinweg“. Sehnsucht, Weltschmerz, jemand, der mit sich ringt, der auf der Suche ist nach dem Wahren. Als dann seine Geliebte (Anouk Aimée) in den Flammen des Labors umkommt, entscheidet er sich für den Ausstieg und geht nach dieser inneren Wandlung nach Indochina. - Ein Melodram, gewiss, aber mit einer schauspielerischen Anverwandlung, die erstaunlich gelungen ist. - Der Film kam damals nicht gut an. O.W. würde nur Monologe halten und Tiefsinn vortäuschen, hieß es. Aber gerade diese Monologe sind auch heute noch stimmig: da ringt jemand um den Sinn seines Lebens. Das stellt er ohne Wenn und Aber dar. An Fischers Manierismen kann man sich gewöhnen. Auch Paul Bildts Darstellung des väterlichen Freundes, der dem „guten Jungen“ immer wieder zuredet, ist außergewöhnlich. Ein Film über die Läuterung eines Menschen - es lohnt, ihn neu zu sehen.

Credits

Kamera

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 11.01.1955 - 22.12.1955: Schloß Seeleiten bei Murnau (Oberbayern)
Länge:
2592 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 22.02.1956, 11512, Jugendgeeignet / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 13.03.1984, 11512 [4. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 24.02.1956, Hannover, Theater am Aegi

Titel

  • Originaltitel (DE) Ich suche Dich
  • Arbeitstitel Der lächelnde Gott

Fassungen

Original

Länge:
2592 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 22.02.1956, 11512, Jugendgeeignet / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 13.03.1984, 11512 [4. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 24.02.1956, Hannover, Theater am Aegi