Ich suche Dich

BR Deutschland 1955/1956 Spielfilm

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Falk Schwarz
Auf der Suche nach dem Wahren
O.W. Fischer galt als schwierig. Mit Drehbüchern war er selten einverstanden, er redigierte, schrieb Szenen hinzu, strich andere weg und brachte damit Produzenten an den Rand. Regisseure akzeptierte er nur widerwillig, ihm am Set zu sagen, wie etwas zu spielen sei, enthielt Sprengstoff. So war er nicht gerade der Beliebteste in den Ateliers. Doch sein Talent und sein Name hatten Zugkraft. Da lag es nahe, den Spieß einfach umzudrehen: Produzent Conrad von Molo liess hier O.W. nicht nur das Drehbuch schreiben, sondern auch noch die Regie führen und den Hauptdarsteller mimen. So ist sie schon in den ersten Szenen wieder da, seine „Masche“ - unrasiert benimmt er sich schlecht, ist anders als die anderen, ist der Einsame, der Geniale, der Besondere, der Egozentriker, der auf Frauen magisch wirkt. Ziemlich viel auf einmal. Doch dann eine berührende Szene: er, der Arzt, legt in seinem Labor, in dem er forscht, eine Schallplatte auf mit dem cis-moll Impromptu von Chopin. Da löst sich aus dem Dunkel des Hintergrundes die Figur von Nadja Tiller, die ihren Geliebten fragt, warum er immer „dieses Stück“ spiele. Darauf Fischer über dem Thema des B-Teils: „Es hilft mir über die Sinnlosigkeit unseres Seins hinweg“. Sehnsucht, Weltschmerz, jemand, der mit sich ringt, der auf der Suche ist nach dem Wahren. Als dann seine Geliebte (Anouk Aimée) in den Flammen des Labors umkommt, entscheidet er sich für den Ausstieg und geht nach dieser inneren Wandlung nach Indochina. - Ein Melodram, gewiss, aber mit einer schauspielerischen Anverwandlung, die erstaunlich gelungen ist. - Der Film kam damals nicht gut an. O.W. würde nur Monologe halten und Tiefsinn vortäuschen, hieß es. Aber gerade diese Monologe sind auch heute noch stimmig: da ringt jemand um den Sinn seines Lebens. Das stellt er ohne Wenn und Aber dar. An Fischers Manierismen kann man sich gewöhnen. Auch Paul Bildts Darstellung des väterlichen Freundes, der dem „guten Jungen“ immer wieder zuredet, ist außergewöhnlich. Ein Film über die Läuterung eines Menschen - es lohnt, ihn neu zu sehen.

Credits

Director

Director of photography

Cast

Producer

All Credits

Director

Assistant director

Director of photography

Assistant camera

Still photography

Production design

Make-up artist

Cast

Producer

Unit production manager

Original distributor

Shoot

    • 11.01.1955 - 22.12.1955: Schloß Seeleiten bei Murnau (Oberbayern)
Duration:
2592 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 22.02.1956, 11512, Jugendgeeignet / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 13.03.1984, 11512 [4. FSK-Prüfung]

Screening:

Uraufführung (DE): 24.02.1956, Hannover, Theater am Aegi

Titles

  • Originaltitel (DE) Ich suche Dich
  • Arbeitstitel Der lächelnde Gott

Versions

Original

Duration:
2592 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 22.02.1956, 11512, Jugendgeeignet / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 13.03.1984, 11512 [4. FSK-Prüfung]

Screening:

Uraufführung (DE): 24.02.1956, Hannover, Theater am Aegi