Biografie
Heike Gnida wurde 1980 im schwäbischen Nürtingen geboren, wo sie aufwuchs und das Hölderlin-Gymnasium besuchte. Nach dem Abschluss mit Abitur im Jahr 2000 schrieb sie sich an der Fachhochschule Offenburg für den Studiengang Medien- und Informationswesen ein, den sie 2004 mit dem Grad des Dipl.-Ing. (FH) abschloss. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte Gnida sich mit der Ästhetik von Aki Kaurismäkis Filmen. Dem Film blieb sie in der Folge verbunden, wenngleich von der praktischen Seite: im Anschluss an ihr Studium sammelte sie zunächst Erfahrung im Bereich der Produktion und assistierte unter anderem an Sets und Produktionsbüros in Nordirland sowie bei Matthias Glasners "Der freie Wille" (2006).
Von 2006 bis 2007 absolvierte sie dann ein Trainee-Programm im Bereich Bildschnitt. Es folgten die ersten Arbeiten als Schnittassistentin bei diversen Filmen, darunter etliche TV-Produktionen, aber auch Kinospiel- und Dokumentarfilme wie "Little Paris", "Alter und Schönheit" (beide 2007) und "Energy Autonomy" (2009).
2007/08 markierte Heike Gnidas erste alleinverantwortliche Arbeit als Filmeditorin fürs Kino: Sie schnitt Maria Teresa Camoglios Grimme-Preis-nominierten Dokumentarfilm "Die dünnen Mädchen". Seit 2010 ist sie als freiberufliche Filmeditorin für eine Vielzahl von Fernsehfilmen wie Kinoproduktionen tätig, darunter der Festivalliebling "Gisberta" (Regie: Lisa Violetta Gaß), Matthias Glasners Berlinale-Beitrag "Gnade", Katrin Gebbes hoch gelobter "Tore tanzt", bei dem Gnidas Schnitt für den Preis der deutschen Filmkritik nominiert wurde, sowie die anspruchsvolle TV-Miniserie "Blochin". 2020 zeichnete sie für die Montage von Katrin Gebbes unheimlichem Drama "Pelikanblut" verantwortlich und wurde für ihre Leistung für den Deutschen Filmpreis nominiert.
Weitere Fernsearbeiten folgten, darunter der weitegehend improvisierte TV-Film "Für immer Sommer 90" in der Regie von Lars Jessen und Jan Georg Schütte, den sie gemeinsam mit Ulf Albert und Sebastian Thümler schnitt, und zwei Filme der "Tatort"-Reihe, "Des Teufesl langer Atem" (Regie: Francis Meletzky) und "Das Opfer" (Regie: Stefan Schaller). Für Matthias Glasners Drama "Sterben", das seine gefeierte Premiere auf der Berlinale 2024 feierte, wurde sie erneut für den Deutschen Filmpreis für die beste Montage nominiert.
Heike Gnida arbeitet mit Avid Media Composer und Final Cut Pro Studio und ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und im BFS - Bundesverband Filmschnitt Editor.