Friedemann Bach, der älteste Sohn des berühmten Johann Sebastian, ist hochbegabt, kann aber im Schatten des übermächtigen Vaters sein Talent nicht entfalten. Nach einem viel versprechenden Debüt am sächsischen Hof verliebt er sich in eine Tänzerin und komponiert für sie ein Ballett. Doch durch die Intrige einer anderen Frau muss er Dresden verlassen. Weitere Misserfolge und Demütigungen machen aus dem Verzweifelten einen Betrüger: Er gibt eine Komposition seines Vater als die seine aus. Haltlos und ohne Freunde zieht er mit anderen Musikanten durch die Straßen. Als es darum geht, den Namen seines Vaters zu verteidigen, wird er in einem Streit getötet.
Fotogalerie
Alle Fotos (6)Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »
Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Friedemann Bach
- Johann Sebastian Bach
- Emanuel Bach
- Komtesse Antonia Kollowrat
- Tänzerin Mariella Fiorini
- Heinrich Graf von Brühl
- Magdalena Bach
- Friederike Bach
- Christoph Altnikol
- Faktotum Franz
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Künstlerische Oberleitung
Regie-Assistenz
Drehbuch
Vorlage
Kamera
Optische Spezialeffekte
Standfotos
Kostüme
Schnitt
Ton
Choreografie
Musik
Musikalische Vorlage
Musikalische Leitung
Gesang
Darsteller
- Friedemann Bach
- Johann Sebastian Bach
- Emanuel Bach
- Komtesse Antonia Kollowrat
- Tänzerin Mariella Fiorini
- Heinrich Graf von Brühl
- Magdalena Bach
- Friederike Bach
- Christoph Altnikol
- Faktotum Franz
- Kurfürst August III.
- Kurfürstin Josepha
- Sekretär Siepmann
- Gräfin Kollowrat
- Charlotte von Erdmannsdorf
- Frau von Erdmannsdorf
- Musikalienhändler Lohmann
- Kunde im Musikaliengeschäft
- Schauspielerin Elvira
- Junge Dame am Dresdner Hof
- Mitglied der fahrenden Theatertruppe
- Mitglied der fahrenden Theatertruppe
- Mitglied der fahrenden Theatertruppe
- Fiorinis Dienstmädchen Therese
- Französischer Musiker Marchand
- Kammerherr am Dresdner Hof
- Gast bei Johann Sebastian Bachs Familienabend
- Mariella Fiorinis Gast
- Mariella Fiorinis Gast
- Mariella Fiorinis Gast
- Mariella Fiorinis Gast
- Gastwirt in Dresden
- Gastwirt in Braunschweig
- Mariella Fiorinis Konzertbegleiter
- Mariella Fiorinis singender Gast
- Emanuel Bachs Gärtner
- Königlicher Kurier aus Dresden
- Mitglied des Konsistorialrates
- Musiker bei Emanuel Bach
- Zeremonienmeister am Dresdner Hof
- Orgelkandidat Lemme
- Friedhofsgärtner
- Prinzipal der fahrenden Theatertruppe
- Höfling
- Baron am Dresdner Hof
Produktionsfirma
Herstellungsleitung
Aufnahmeleitung
Produktions-Assistenz
Erstverleih
Dreharbeiten
- 14.10.1940 - Februar 1941: Ufastadt Babelsberg
Länge:
2784 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:
Zensur (DE): 20.06.1941, B.55485, Jugendfrei ab 14 Jahre
Aufführung:
Uraufführung (DE): 25.06.1941, Dresden, Universum;
Erstaufführung: 16.07.1941, Berlin, Capitol
Titel
- Originaltitel (DE) Friedemann Bach
Fassungen
Digitalisierte Fassung
Länge:
100 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, 5.1
Original
Länge:
2784 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:
Zensur (DE): 20.06.1941, B.55485, Jugendfrei ab 14 Jahre
Aufführung:
Uraufführung (DE): 25.06.1941, Dresden, Universum;
Erstaufführung: 16.07.1941, Berlin, Capitol
Prüffassung
Länge:
2723 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 02.09.1952, 04711, Jugendgeeignet / feiertagsfrei
Auszeichnungen
1941
- Prädikat: Kulturell wertvoll
- Prädikat: Künstlerisch wertvoll
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24.04.2016 | 10:45 Uhr
Falk Schwarz
Der Sohn, der nicht mehr Sohn sein wollte
Gründgens schillernde Persönlichkeit wurde im Dritten Reich auch infrage gestellt. Er war „sehr äußerlich, ungemein manieriert und glatt“ (Quadflieg). Das ist er auch als Friedemann Bach. Er bleibt zwar der zarte, fast feminin wirkende, lockenköpfige Staatsschauspieler, jedoch ist er hinter dieser Fassade „unübertrefflich überlegen, beherrschend, mit einem bösen Charme“ (Quadlieg). Das spürt der Zuschauer auch hier. Denn GG beherrscht die ganze Skala des Ausdrucks. Friedemann ist ein Zerrissener, der Schauspieler GG aber in dieser Rolle in seinem Element: „Ihr wollt von mir, was der Vater konnte. Ich kann es nicht. Ich will es auch nicht können. Ich kann nicht seine Gedanken denken und ich will nicht seine Musik machen. Wisst ihr denn, was es heißt, der Sohn eines großen Vaters zu sein und es nie vergessen zu dürfen und dabei selber leben und schaffen zu wollen? Ich habe gekämpft, ich habe mit dem Ruf Johann Sebastian Bachs immer wieder gekämpft, aber jetzt will ich nicht mehr kämpfen, ich will nicht mehr Sohn sein, ich will Friedemann Bach sein und sonst nichts.“ Das ist ein ungeheurer Auftritt, den GG mit der ganzen Kraft eines Schauspielers gestaltet, der „viel im Laden hat und es sich leisten kann, wenig im Schaufenster zu zeigen“ (Quadflieg). Dieser innere Prozess hebt den ganzen Film weit über sein Genre hinaus - GG dabei zuzusehen, wie er diesen Friedemann in seiner ganzen Trauer und seinem Unglück erfahrbar macht - das ist außergewöhnlich. Da wird dieser Film zum Anschauungsunterricht für Schauspiel und das Schauspiel wird zur Schauspielkunst. Vielleicht ist noch anzumerken, dass es damals (und danach) offenbar dramaturgisches Konzept war, die Biographien großer Leute „filmisch“ einzurichten, d.h. ihr Leben nicht so zu schildern, wie es wirklich war. Das ist auch hier so. Nennt man es „filmische Freiheit“? Auf jeden Fall ist der Ansatz („Wir Filmer wissen es besser als die Realität“) höchst manipulativ.
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