Die Insel der Verschollenen
Tiermenschen im Film (Drehbericht)
A. W., Film-Kurier, Nr.249, 25.10.1921
Die Corona - Film-Gesellschaft dreht den Film von B. E. Lüthge und Hans Behrendt, "Die Insel der Verschollenen". Auf diese haben sogar Presseleute Zutritt. Man wird in einem Stall empfangen, der seltsame Tierexemplare beherbergt: durch die Kunst der Medizin zu Tieren verwandelte Menschen. Einen Vogelmenschen, einen Wallroßmenschen, einen Krokodilmenschen. Descartes hätte ihnen die Seele nicht absprechen können . Rechts wird eine "normale" Szene gedreht. Urban Gad führt die Regie, eindringlich. Wie auf dem Theater sprechen die Schauspieler und dort, wo sonst der Vorhang steht, ist der Operateur Willy Hameister postiert. Ein Chinese soll europäisch erschrecken, soll glauben, er habe eben Vater und Mutter verloren. Das ist ihm kein Grund, erschrocken zu sein, sein Gott hat ihn ein anderes Verhalten gelehrt. Sonderbare Europäer, denkt er. Es ist ihm nicht zu erklären.
Soweit der Besucher aus dem Gesehenen und Gehörten schließen kann, spuken in dem Sujet Motive aus dem Roman "Doktor Lerne". Oder ist es ein Versuch gemacht, ähnlich wie er im Ballet von Nathalie Gontscharow und Michel Sartnov unternommen wurde, die mit ihrem Malerpoem in der Pariser Oper auftraten?!
Wir werden ja sehen! Die Besetzung ist mit Hanni Weisse, Ludmilla Hell und Kaiser-Titz und ausländischen Schauspielern verspricht jedenfalls einen Erfolg.