Berlin, 1923. Nachdem er beim Matrosenaufstand von 1918 schwer verwundet wurde, musste der junge Leutnant Theodor Lohse seine Militärkarriere aufgeben. Auf Empfehlung von Prinz Heinrich wird Lohse, nachdem er seine Hauslehrer-Stelle bei einer jüdischen Familie gekündigt hat, Mitglied in einer rechtsradikalen Geheimorganisation. In deren Auftrag soll er sich als Kommunist ausgeben, um eine Anarchistengruppe zu infiltrieren. Endlich sieht Lohse seine Chance gekommen, nun doch noch militärische und politische Karriere zu machen. Dafür ist er bereit, auch über Leichen zu gehen.
Fotogalerie
Alle Fotos (5)Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Theodor Lohse
- Benjamin Lenz
- Baron von Rastschuk
- Rahel Efrussi
- Else von Schlieffen
- Anna
- Baron von Köckwitz
- Mutter Lohse
- Günter
- Klitsche
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Vorlage
Kamera
Kamera-Assistenz
Standfotos
Licht
Ausstattung
Requisite
Spezial-Maske
Kostüme
Schnitt
Schnitt-Assistenz
Ton
Ton-Assistenz
Geräusche
Mischung
Spezialeffekte
Musik
Darsteller
- Theodor Lohse
- Benjamin Lenz
- Baron von Rastschuk
- Rahel Efrussi
- Else von Schlieffen
- Anna
- Baron von Köckwitz
- Mutter Lohse
- Günter
- Klitsche
- Prinz Heinrich
- Aaron Efrussi
- Geheimrat Hugenberg
- Frau von Köckwitz
- DADA-Künstler
- Literat
- Schauspielerin
- Schlomje
- Kommissar
- Maler Klaften
- Großvater
- Staatssekretär Hilper
- Otto von Köckwitz
- Pisk
- Oberst Pauli
- Herr Isaakson
- Frau von Schlieffen
- Herr von Badewitz
- Lohses Schwester
- Roter
- Gefangene Rote
- Matrose
- Herr Waizenbaum
Produktionsfirma
in Co-Produktion mit
in Zusammenarbeit mit
Produzent
Redaktion
Herstellungsleitung
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Erstverleih
Dreharbeiten
- 15.11.1986 - 13.12.1988: Berlin, Prag, Pilsen, Měelnik und Umgebung, Satec ua.; CCC-Studios Berlin-Spandau [mit Unterbrechungen]
Länge:
5361 m, 196 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 26.07.1989, 62334, ab 16 Jahre / feiertagsfrei
Aufführung:
Uraufführung (FR): 09.05.1989, Cannes, IFF;
Kinostart (DE): 20.09.1989, Berlin, Cinema Paris;
TV-Erstsendung: 30.08.1992, ZDF
Titel
- Originaltitel (DE) Das Spinnennetz
Fassungen
Original
Länge:
5361 m, 196 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 26.07.1989, 62334, ab 16 Jahre / feiertagsfrei
Aufführung:
Uraufführung (FR): 09.05.1989, Cannes, IFF;
Kinostart (DE): 20.09.1989, Berlin, Cinema Paris;
TV-Erstsendung: 30.08.1992, ZDF
Auszeichnungen
Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater 1991
- Gilde-Filmpreis in Gold
Bayerischer Filmpreis 1990
- Bester Darsteller
Deutscher Filmpreis 1990
- Filmband in Silber, Weitere Filme
- Filmband in Gold, Beste Regie
- Filmband in Gold, Beste Ausstattung
- Filmband in Gold, Darstellerische Leistung
FBW 1989
- Prädikat: wertvoll
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17.06.2018 | 15:21 Uhr
Falk Schwarz
Faschisten unter sich
Er ist rechts, national, selbstsüchtig, ohne Glauben und Treue, blutdürstig, beschränkt, kalt, gefühllos, ein Mörder und als Mensch ein Nichts: der Ex-Leutnant Theodor Lohse, Faschist und Judenhasser. Ulrich Mühe gibt ihm Blässe und Kaltblütigkeit. Darf man einen solchen Demokratiefeind in einen Kostümfilm stecken? Bernhard Wicki packt die Geschichte in üppige bunte Bilder, in feinste Garderobe gekleidete Menschen treten auf, fotografiert in edlen alten Räumen. Es gibt keine Übereinstimmung zwischen Innen und Aussen. Die Botschaft erstickt im Aufwand. Ironie? Bei 262 Minuten Laufzeit? Da geht verloren, dass es sich hier um die Vorderseite jener Menschen handelt, die hinterrücks der Weimarer Demokratie den Todesstoss versetzen wollten. Armin Müller-Stahl liegt das Hinterhältige und Verschwörerische dieser Rolle nicht. Erst wenn Hans Korte als Hugenberg auftaucht, ahnt man etwas von der Verschlagenheit der Reichen, die den Weimarer Staat sabotierten. Uneindeutig auch Klaus Maria Brandauer - der jüdische Freund von Lohse. Nach und nach werden sie zu bösen Feinden. Dazwischen immer wieder Szenen von absurder Grausamkeit, schön farbig in Szene gesetzt. Statt dass der Zuschauer sich mit Ekel abwendet von einer solchen Biografie, wird er eingelullt von der Schönheit der Bilder, dem gut aussehendem Personal, dem Aufwand. Wo ist da ein Staudte? Dann Konzessionen an den Zeitgeschmack der späten 80er Jahre: die beiden Hauptdarstellerinnen müssen sich ständig ausziehen, was wohl wenig austrägt. Allerdings gibt es auch wieder Szenen, die von seltener Intensität sind. Etwa die homosexuelle Annäherung von Prinz Heinrich (Peter Roggisch) an den jungen Lohse. Oder die letzte Eifersuchtsszene der Rahel Efrussi (Andrea Jonasson), die bebt vor Zorn, Demütigung und Eifersucht, und deren Ausbruch Lohse ungerührt an sich abperlen lässt. Womöglich hat sich der Film, bedingt durch die überlange Drehzeit, verselbständigt und den Regisseur überfordert. In einem bescheideneren schwarz-weiß Kammerspiel mit nur wenigen Darstellern hätte die Biografie des Faschisten Lohse eine ganz andere Wirkung entfaltet.
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