Biografie
Uli Hanisch, geboren 1967 in Nürnberg, studiert in Düsseldorf visuelle Kommunikation und arbeitet zunächst als freiberuflicher Grafiker in der Werbebranche. Mit der Filmbranche kommt Hanisch 1987 in Kontakt, als er bei Christoph Schlingensiefs "Mutters Maske" als 2. Aufnahmeleiter fungiert. Unter Schlingensiefs Regie gibt Hanisch bei "100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker" auch sein Debüt als Szenenbildner – der Beginn einer Karriere, in deren Verlauf er die Szenenbilder für so unterschiedliche Filme wie "Praxis Dr. Hasenbein" und "Das Experiment" entwirft. Gemeinsam ist dabei allen von Hanisch ausgestalteten Sets jedoch ein außerordentliches Gespür für atmosphärische Details und eine Dekoration, die sehr bewusst zwischen Realismus und Stilisierung changiert.
Neben dem "enfant terrible" Christoph Schlingensief arbeitet Uli Hanisch immer wieder mit weiteren prominenten Vertretern des jüngeren deutschen Autorenkinos zusammen: so auch mit Oliver Hirschbiegel an "Das Experiment", was ihm 2001 zusammen mit Andrea Kessler den Deutschen Filmpreis einbringt. Für Tom Tykwer gestaltet er die Szenenbilder von "Winterschläfer", "Der Krieger und die Kaiserin" "Heaven" und dem Kassenhit "Das Parfum". Für letzteren wird er 2007 dreimal ausgezeichnet - mit dem Bayerischen, dem Deutschen und dem Europäischen Filmpreis.
2008 wird Hanisch in die Wettbewerbsjury der Berlinale berufen. In den folgenden Jahren arbeitet er immer wieder mit Tom Tykwer zusammen ("The International" 2009, "Drei", 2010, "Cloud Atlas", 2012). 2010 stattet er auch den von Tykwer produzierten zweiten Spielfilm der ghanaischen Filmemacherin Hawa Essuman ("Soul Boy") aus. 2012 wird Hanisch in der Kategorie "Bestes Szenenbild" für seine Arbeit an Leander Haußmanns Komödie "Hotel Lux" für den Deutschen Filmpreis nominiert, im folgenden Jahr erhält er die Auszeichnung gemeinsam mit Hugh Bateup für "Cloud Atlas".