"Die Saat des heiligen Feigenbaums" ist der deutsche Beitrag für die Oscars® 2025 

Der Spielfilm "Die Saat des heiligen Feigenbaums" ("The Seed of the Sacred Fig") von Mohammad Rasoulof (Run Way Pictures) wird für Deutschland bei der 97. Oscar®-Verleihung in der Kategorie "Best International Feature Film" ins Rennen gehen.

 

Eine von German Films berufene, unabhängige Fachjury hat dies entschieden. Insgesamt wurden 13 Filme für die Auswahl eingereicht.

Nach Sichtung aller eingereichter Filme am 21. und 22. August in München hat die neunköpfige Jury mit Jurysprecher Ulrich Matthes (Deutsche Filmakademie e.V.) das Drama "Die Saat des heiligen Feigenbaums" als deutschen Oscarkandidat ausgewählt. Die Begründung dazu lautet wie folgt: " 'Die Saat des heiligen Feigenbaums' ist das Psychogramm der auf Gewalt und Paranoia aufgebauten Theokratie des Iran. Mohammad Rasoulof erzählt auf subtile Weise von den Rissen innerhalb einer Familie, die stellvertretend sind für die Risse innerhalb der iranischen Gesellschaft. Ein meisterhaft inszenierter und berührend gespielter Film, der Szenen findet, die bleiben. Die beiden aufbegehrenden Töchter stehen für die mutigen Frauen des Iran und ihren aufopferungsvollen Kampf gegen die Patriarchen ihrer Familien wie ihres Staates. Er ist eine herausragende Arbeit eines der großen Regisseure des Weltkinos, der in Deutschland Schutz gefunden hat vor staatlicher Willkür im Iran. Wir sind sehr froh darüber, Rasoulof sicher in unserem Land zu wissen. Und wir freuen uns sehr darüber, dass er Deutschland 2025 bei den Oscars® vertreten wird."

Regisseur Mohammad Rasoulof und die Produzenten Mani Tilgner, Rozita Hendijanian und Amin Sadraei zu der Entscheidung:
Wir sind zutiefst geehrt, dass "Die Saat des heiligen Feigenbaums" ("The Seed of the Sacred Fig") als deutscher Beitrag für die Oscars® ausgewählt wurde. Dieser Film, der die Geschichte von Unterdrückung, aber auch von Hoffnung und Widerstand erzählt, ist das Ergebnis einer einzigartigen Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlichster Lebensrealitäten und Migrationsgeschichten. Er zeigt, wie kraftvoll der interkulturelle Austausch in einer freien und offenen Gesellschaft wirken kann. Wir freuen uns sehr, Teil des internationalen Wettbewerbs um die Oscars® sein zu können.

Über den Film:
Iman (Misagh Zareh) ist gerade zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert worden, als nach dem Tod einer jungen Frau eine riesige Protestbewegung das Land ergreift. Obwohl die Demonstrationen zunehmen und der Staat mit immer härteren Maßnahmen durchgreift, entscheidet sich Iman für die Seite des Regimes und bringt damit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken. Während der strenggläubige Familienvater mit der psychischen Belastung durch seinen neuen Job zu kämpfen hat, sind seine Töchter Rezvan (Mahsa Rostami) und Sana (Setareh Maleki) von den Ereignissen schockiert und elektrisiert. Seine Frau Najmeh (Soheila Golestani) wiederum versucht verzweifelt, alle zusammenzuhalten. Dann stellt Iman fest, dass seine Dienstwaffe verschwunden ist, und er verdächtigt seine Familie...

Mit "Die Saat des heiligen Feigenbaums" liefert Mohammad Rasoulof eine unverblümte Abrechnung mit dem Unrechtsregime im Iran, erzählt als Politthriller und erfüllt mit authentischen Bildern der Proteste im Herbst 2022.

Der Film feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb der diesjährigen Filmfestspiele von Cannes und wurde dort unter anderem mit dem Sonderpreis der Jury des Cannes-Wettbewerbs, dem FIPRESCI-Award, dem European Art House Cinemas Award (AFCAE), dem Preis der ökumenischen Jury und dem Prix François Chalais für den besten Film ausgezeichnet. Anschließend gewann der Film den Publikumspreis in Sydney und ist nun auf weiteren Filmfestivals wie Locarno, Toronto, San Sebastian und den wichtigen Herbstfestivals in den USA vertreten. Ebenso ist "Die Saat des heiligen Feigenbaums" in der Vorauswahl für den Europäischen Filmpreis.

"Die Saat des heiligen Feigenbaums" wurde produziert von Run Way Pictures in Koproduktion mit Parallel45, ARTE France Cinema und unter der Beteiligung von ARTE France sowie in Zusammenarbeit mit Films Boutique. Unterstützt wurde der Film von L'Aide Aux Cinémas Du Monde, Centre National Du Cinéma Et De L'image Animée, Institut Français und MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.

Der deutsche Verleih Alamode wird den Film am 26. Dezember 2024 in die deutschen Kinos bringen. International hat Films Boutique den Weltvertrieb übernommen. In Nordamerika zeichnet NEON für den Vertrieb verantwortlich und bringt den Film am 27. November 2024 landesweit in die US-amerikanischen Kinos.

Mohammad Rasoulof ist Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, geboren im Iran und lebt seit vielen Jahren in Deutschland. 2011 wurde er für seinen Film "Goodbye" ("Bé omid é didar") in Cannes für die Beste Regie ausgezeichnet, und gewann 2020 den Goldenen Bären in Berlin für "Doch das Böse gibt es nicht" ("There Is No Evil").

Der Weg zu den Oscars®:
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences wird Anfang November eine Liste aller in der Kategorie "Best International Feature Film" eingereichten Titel veröffentlichen. Im letzten Jahr hatten 88 Länder Filme angemeldet. Die 15 Titel umfassende Shortlist für diese Kategorie wird am 17. Dezember 2024 verkündet. Aus dieser Shortlist werden die fünf nominierten Filme ausgewählt und am 17. Januar 2025 bekanntgegeben. Die Oscar®-Verleihung findet am 2. März 2025 statt.

Die Auswahl des deutschen Beitrags: 
Über den deutschen Beitrag für den Oscar® in der Kategorie "Best International Feature Film" entscheidet ein jährlich neu berufener Auswahlausschuss. Dieser besteht aus neun Vertreter:innen von acht verschiedenen Verbänden und Institutionen, die im Filmbereich tätig sind.

German Films ist als zuständige Dachorganisation für die Vorbereitung und Durchführung des Auswahlverfahrens für den deutschen Kandidaten zuständig, der ins Rennen um den Oscar® in der Kategorie "Best International Feature Film" geht. German Films ist nicht im Auswahlgremium vertreten.

Quelle: www.german-films.de