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Ost-Berlin im Frühherbst 1989: Wilhelm Powileit wird 90 und lässt diesen Geburtstag mit stoischer Gelassenheit über sich ergehen. Was hat der alte Mann nicht alles erlebt? Seit 75 Jahren überzeugter Kommunist, ist er einst aus Nazi-Deutschland geflohen und war im Exil in Mexiko. Währenddessen wurde sein Stiefsohn Kurt als angeblicher Konterrevolutionär in Moskau verhaftet. Nach seiner Rückkehr in die DDR stand Wilhelm als ehemaligem "West-Emigranten" nur eine eher bescheidene SED-Parteikarriere offen. Heute aber bringen ihm Junge Pioniere ein Ständchen, und er wird mit Orden behängt.
Während Wilhelm hartnäckig verleugnet, dass sein Ideal einer besseren Welt nur eine Chimäre war und die großen Hoffnungen von einst in Bürokratie und Angst erstickt sind, verlässt die junge Generation das Land. Auch in seinem privaten Umfeld gibt es Risse, die nicht mehr zu kitten sind … Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase, zuletzt im Berlinale-Wettbewerb mit "Als wir träumten", verdichtet den Erfolgsroman von Eugen Ruge zu einer Studie der verlorenen Utopien. Ein filmisches Gesellschaftsbild, in dem Wege und Irrwege des 20. Jahrhunderts am Beispiel einer auseinanderbrechenden Großfamilie aufgezeigt werden.
Quelle: 67. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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