FFF Bayern fördert 36 Projekte mit 9,6 Mio. Euro

Der Vergabeausschuss des FFF Bayern hat gestern zum ersten Mal in diesem Jahr getagt und entschieden, 36 Projekte mit einer Gesamtsumme von 9,6 Mio. Euro zur Förderung zu empfehlen.

Insgesamt waren 57 Projekte eingereicht, das beantragte Fördervolumen betrug 20 Mio. Euro.

Produktion Kinofilm

Mit 5,8 Mio. Euro fördert der FFF Bayern zehn Produktionen für das Kino. Die Höchstsumme von 1,13 Mio. Euro geht an Simon Verhoevens Komödie "Willkommen bei den Hartmanns" (Wiedemann & Berg Film), in der eine pensionierte Lehrerin einen Flüchtling aus Somalia aufnimmt und damit das Leben ihrer Familie durcheinanderbringt. Gedreht wird ausschließlich in Bayern.

Mit 1,07 Mio. Euro unterstützt der FFF die Verfilmung von Otfried Preußlers Klassiker "Die kleine Hexe" (Claussen+Putz Filmproduktion). Regie wird Michael Schaerer nach einem Buch von Matthias Pacht führen.

900.000 Euro gehen an "Bullyparade - Der Film" (herbX film), der die fünf beliebtesten und erfolgreichsten Themen der legendären TV-Show "Bullyparade" adaptieren wird. Regie wird Produzent und Hauptdarsteller Michael Bully Herbig führen, der auch gemeinsam mit Alfons Biedermann, Rick Kavanian und Christian Tramitz das Drehbuch verfasst hat. Gedreht wird größtenteils in Bayern.

Sven Unterwaldt wird den Animationsfilm "Tabaluga" (Tempest Film Produktion und Verleih) in Bayern mit 850.000 Euro FFF-Förderung realisieren. Darin kämpft der beliebte Drache Tabaluga mit Hilfe seines Feuers gegen die Vereisung der Welt. Als Synchronsprecher beteiligt ist auch der Erfinder von Tabaluga, Peter Maffay.

Erstmals Spielfilmregie führen wird Schauspielerin Jule Ronstedt in der Komödie "Maria Mafiosi" (Goldkind Filmproduktion), zu der sie auch das Drehbuch verfasst hat. Darin erzählt sie die Geschichte der Landsberger Polizistin Maria, die von ihrem Freund Rocco schwanger wird. Ihrem Glück im Weg stehen ihnen aber mindestens ihre beiden Väter - der eine ist Polizeichef, der andere Mafiosi. Gemeinsam haben die beiden noch einige Leichen im Keller. Der FFF Bayern unterstützt das Projekt mit 500.000 Euro.

Weitere geförderte Kinofilmproduktionen sind die Komödie "Lommbock", die nach 15 Jahren an den Kinohit "Lammbock" anschließt (Little Shark Entertainment), der Animationsfilm "Die Biene Maja 2" (Studio 100 Media), der neue Eberhofer-Krimi "Grießnockerlaffäre" (Constantin Film Produktion) und Markus Gollers Dramödie "Simpel" (Amalia Film) über die Liebe eines jungen Mannes zu seinem geistig behinderten Bruder nach einem Drehbuch von Dirk Ahner.

Produktion Fernsehfilm

Mit insgesamt 2,74 Mio. Euro unterstützt der FFF Bayern die Realisierung von fünf Produktionen für das Fernsehen. Darunter sind zwei Serien: Das Drama "Hindafing" (AT, Neuesuper, BR) erzählt in sechs Folgen die Geschichte des Bürgermeisters Alfons Zischl des fiktiven bayerischen Ortes Hindafing, der seine Weste reinwaschen will, indem er zum Beispiel mit dem Bau eines neuen Asylbewerberheimes die Schwarzgeld-Konten seines Vaters rettet. Regie führt Boris Kunz. Der FFF fördert mit 650.000 Euro.

Regisseur und Autor Hans-Christian Schmid kehrt mit dem Krimi "Das Verschwinden" (AT, 23/5 Filmproduktion, ARD Degeto, BR, SWR) nach Bayern zurück. In acht Folgen erzählt er darin nach einer wahren Begebenheit von einer Kleinstadt an der bayerisch-tschechischen Grenze, in der eine Zwanzigjährige verschwindet. Während viele denken, dass sie die Provinz heimlich verlassen wollte, glaubt ihre Mutter an ein Verbrechen. Gedreht wird in weiten Teilen in Bayern, der FFF unterstützt das Projekt mit 600.000 Euro.

Die weiteren drei Fernsehprojekte realisieren historische Stoffe über starke Frauen: "Die Ketzerbraut" (TV60 Filmproduktion, ProSiebenSat.1, ORF) verfilmt den gleichnamigen Roman von Iny Lorentz und erzählt unter der Regie von Hansjörg Thurn von einer Frau, die sich im 16. Jahrhundert erfolgreich gegen Unterdrückung wehrt. In "Jack the Ripper" (Fireworks Entertainment, ProSiebenSat.1) muss eine Frau im London des Jahres 1890 beweisen, dass ihr Bruder nicht Jack the Ripper ist und gerät dabei in größte Gefahr. Regie führt Sebastian Niemann nach einem Buch von Holger Karsten Schmidt. Und in "Katharina!" (Eikon Süd, ARD Degeto, MDR, BR, SWR) inszeniert Julia von Heinz die Geschichte von Katharina von Bora, die im 16. Jahrhundert das Kloster verließ und einen der damals umstrittensten Männer heiratete: Martin Luther.

Produktion Nachwuchsfilme

Fünf Nachwuchsproduktionen fördert der FFF Bayern mit insgesamt 415.000 Euro. Darunter mit 300.000 Euro den Debütfilm "Sommerhäuser" von Sonja Kröner (Walker+Worm Film). Darin porträtiert sie eine Familie, die sich im Jahr 1976 nach dem Tod der Matriarchin in ihrem Gemeinschaftsgarten versammelt. Die geförderten Abschlussfilme befassen sich mit Cybermobbing unter Jugendlichen, Flüchtlingsschicksalen und einem Söldner im Mittelalter.

Projektentwicklung

Mit 245.000 Euro unterstützt der FFF Bayern die Entwicklung neuer Projekte. Slate-Funding erhalten die Firmen Starhaus Filmproduktion für einen Haunted House Thriller und eine Komödie sowie Tellux Next für zwei transmediale Projekte: Ein Dokumentarfilm über afrikanische Immigranten in China mit einem dazugehörigen Immigrations-Simulator und Alternative Reality Game sowie einen Dokumentarfilm über die Riesendinghöhle, den Mythos Höhle und den verunglückten Höhlenforscher Johann Westhauser; dazu wird ein 360 Grad - Virtual Reality Erlebnis erstellt.

Drehbuch

Drei Drehbücher werden mit einer Gesamtfördersumme von 110.000 Euro unterstützt: Léonie-Claire und Fred Breinersdorfer widmen sich in "Goldenflower" (Lucky Birds Pictures) dem Deutschen Kaiserreich und Peking der Jahrhundertwende aus Sicht einer Konkubine des chinesischen Botschafters in Berlin. In "Drei Männer im Schnee" (Uschi Reich Filmproduktion) adaptiert Oscar-Preisträgerin Caroline Link die berühmte Romanvorlage und versetzt die Handlung in unsere heutige Zeit in Dubai und Bayern. In "Ali Papa - Dorf sucht Familie" (Bavaria Filmverleih und -Produktion) erzählt Karin Michalke von einem bayerischen Bergdorf, das auf der Suche nach weiteren Familien ist, um die Schließung der Grundschule zu verhindern. Dadurch entstehen jede Menge Turbulenzen - an denen ein Flüchtling nicht unbeteiligt ist.

Verleih und Vertrieb

Mit 255.000 Euro FFF-Verleihförderung insgesamt starten vier Filme im Kino: "Grüße aus Fukushima", "Rico, Oskar und der Diebstahlstein", "LenaLove" und "Hannas schlafende Hunde".

Quelle: http://www.fff-bayern.de/