Das chinesische Drama "Bai Ri Yan Huo" ("Schwarze Kohle, dünnes Eis") hat den Hauptpreis der 64. Internationalen Filmfestspiele Berlin gewonnen. Der Drehbuchpreis ging an die deutsche Produktion "Kreuzweg".
Das düstere Kriminaldrama "Bai Ri Yan Huo" spielt mit Genre-Motiven und Figuren aus dem klassischen französischen und amerikanischen Film Noir und versetzt diese in die Winterlandschaft der chinesischen Provinz. Der Hauptdarsteller Liao Fan gewann zudem den Schauspielerpreis.
Den Großen Preis der Jury vergab die Jury unter Vorsitz des Amerikaners James Schamus an Wes Andersons exzentrische Komödie "Grand Budapest Hotel". Der hochkarätig besetzte, zu weiten Teilen in Babelsberg gedrehte Film war auch von der Kritik hoch gelobt worden.
Der deutsche Wettbewerbsbeitrag "Kreuzweg" erhielt den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch. Regisseur Dietrich Brüggemann hatte das Drehbuch über eine Teenagerin, die in einer streng katholischen Familie aufwächst, gemeinsam mit seiner Schwester Anna verfasst.
Als Beste Darstellerin wurde die japanische Schauspielerin Haru Kuroki ausgezeichnet. Die 23-Jährige hatte mit ihrer Verkörperung eines Dienstmädchens in dem Drama "Chiisai Ouchi" ("Das kleine Haus") beeindruckt.
Ein weiterer Preis ging nach China: Zheng Jian wurde für seine Kameraarbeit bei dem Wettbewerbsbeitrags "Tui Na" ("Blindmassage") geehrt.
Der US-Filmemacher Richard Linklater erhielt für sein Drama "Boyhood" den Silbernen Bären für die Beste Regie. Das Langzeit-Spielfilmprojekt über das Heranwachsen eines Jungen in Texas war der absolute Publikumsliebling des Festivals und war als heißer Favorit für den Hauptpreis gehandelt worden.
Der "Alfred-Bauer-Preis", benannt nach dem ersten Berlinale-Direktor, wird traditionell an einen Spielfilm vergeben, "der neue Perspektiven eröffnet". Dieses Jahr ging er an "Aimer, Boire et Chanter" des legendären französischen Regisseurs Alain Resnais.
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