World Cinema Fund-Day 2015 stellt neue Initiativen vor

Der World Cinema Fund (WCF), der im Oktober 2014 sein zehnjähriges Bestehen feierte, wächst und ergänzt sein Förderangebot. Im vergangenen Jahr konnten neue Initiativen befördert und die Existenz des WCF für weitere Jahre abgesichert werden.

Der WCF wurde 2004 als Initiative der Kulturstiftung des Bundes (KSB) und der Internationalen Filmfestspiele gegründet und hat sich schnell als eine der führenden Institutionen im Bereich der internationalen Filmförderung anspruchsvoller Produktionen etabliert. 2005 kam das Goethe-Institut als Kooperationspartner hinzu. Mit dem Jahr 2015 verstärkt das Auswärtige Amt sein direktes Engagement und wird neben der KSB ein Hauptförderer des WCF.
 
Seit 2004 hat der WCF Produktions- bzw. Verleihförderung an insgesamt 124 Projekte unter 2.364 Einreichungen aus Afrika, Lateinamerika, dem Nahen / Mittleren Osten, Zentral- und Südostasien, dem Kaukasus und den Ländern Nepal, Bangladesch und Sri Lanka vergeben. Alle bisher produzierten WCF-Filme liefen im Kino und / oder in den Programmen renommierter internationaler Filmfestivals und belegen den internationalen Erfolg der Initiative.
 
WCF-geförderte Filme bei der Berlinale 2015
Auch das Programm der Berlinale 2015 zeugt von den Erfolgen des WCF. Fünf vom WCF geförderte Filme laufen im Festivalprogramm.
 
Wettbewerb: "Cha và con và" ("Unsere sonnigen Tage") von Phan Dang Di aus Vietnam
Forum: "Abaabi ba boda boda" ("The Boda Boda Thieves") vom Kollektiv "Yes! That's us" (Uganda / Südafrika / Kenia) und "Al-wadi" ("The Valley") von Ghassan Salhab (Libanon)
NATIVe: "Hamaca Paraguaya" ("Paraguayan Hammock") von Paz Encina (Paraguay 2006) und "Madeinusa" von Claudia Llosa (Peru 2006)
 
WCF Europe
Die neue WCF-Initiative WCF Europe wird ab 2015 mit der zusätzlichen Finanzierung des Creative-Europe-MEDIA-Programms der europäischen Kommission ermöglicht. Damit kann der WCF seine Tätigkeit außerhalb der bestehenden Grenzen erweitern und auch europäische Partner direkt involvieren.

Ziel des neuen Programms ist auch die Förderung von künstlerisch überzeugenden Projekten, die im Rahmen von Koproduktionen aus Ländern entstehen, so genannte "small players", die bis jetzt international kaum oder nicht besonders aktiv waren. Mit WCF Europe möchte der WCF zu einer zusätzlichen geographisch-ökonomischen Demokratisierung der Produktionslandschaft beitragen. Auch das WCF-Verleihförderprogramm wird durch WCF Europe ergänzt. Damit wird die Sichtbarkeit von Filmen aus WCF-Regionen und -Ländern nicht nur in Deutschland, sondern außerhalb und innerhalb Europas gefördert.
 
WCF-Day, Mittwoch, 11. Februar 2015, 11:00 Uhr
Filmmuseum Berlin – Deutsche Kinemathek, Potsdamerstr. 2, 4.OG
 
Der WCF lädt alle WCF-Freunde sowie internationale Branchen- und Pressevertreter und das Publikum zum WCF-Day am 11. Februar 2015 ein. Nach der Begrüßung durch Festivaldirektor Dieter Kosslick, WCF-Projektmanager Vincenzo Bugno und Lutz Nitsche (Kulturstiftung des Bundes)  wird Antje Glawe (WCF) das Projekt WCF on Demand vorstellen.
 
WCF on Demand
Mit WCF on Demand stellt der WCF eine Auswahl von zehn geförderten Filmen im Rahmen einer Video-on-Demand-Plattform interessierten Zuschauern weltweit zur Verfügung. Kooperationspartner und Fördermittelgeber des WCF bei diesem Projekt ist die Kulturstiftung des Bundes (KSB).
 
Im Anschluss an die Präsentation finden zwei Podiumsdiskussionen des WCF statt (in englischer Sprache).
 
Panel-Diskussion 1, 11:30 Uhr
Not only about cinema / Accepting the challenge
Dealing with Fundamentalism, tolerance, freedom of expression
Mit Viola Shafik (Regisseurin, Filmwissenschaftlerin, Ägypten – Deutschland), Sepideh Farsi (Regisseurin, Iran - Frankreich), Ala Al-Hamarneh (Center for Research on the Arab World CERAW, Universität Mainz, Jordanien - Deutschland); Cristina Nord (Filmkritikerin, Die Tageszeitung,  Deutschland), Alin Öjeni Tasçiyan (Filmkritikerin, Türkei)
 
Wann ist Kunst als Opposition aufzufassen, wann als Tabubruch, wann als ethische Verletzung? Wer bestimmt das und unter welchen Umständen? Kunst als Grenzüberschreitung: Ein (historischer) filmischer und nicht filmischer Versuch.

Panel-Diskussion 2, 13:00 Uhr
Priority: Distribution
Visibility of cinema from Latin America, Africa, Middle East and other regions in Europe and outside of Europe
Mit Jan de Clercq (Lumière Films, Belgien), Alaa Karkouti (MAD Solutions, Ägypten), Artur Liebhart (Planete + Docfilm Festival, Against Gravity, Polen), Leo Cordero (Mantarraya, Mexiko)
 
Wie kann man die kulturelle  und geographische Vielseitigkeit der Filmproduktion weltweit zunehmend sichtbar machen? Ist eine zusätzliche Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen engagierten Verleihern notwendig?
 
Moderation der Panels: Vincenzo Bugno / World Cinema Fund
 
Der World Cinema Fund ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes und der Internationalen Filmfestspiele Berlin, in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt sowie weiterer Unterstützung durch das Goethe-Institut.

Quelle: www.berlinale.de