Symposium "Banden BILDEN" diskutiert Vermittlungsstrategien für den künstlerischen Dokumentarfilm

Am 8. und 9. Oktober findet in der Fritz Thyssen Stiftung in Köln und online das Jahressymposium der dfi - Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW unter dem Titel "Banden BILDEN" statt. Es widmet sich der Frage, wie sich in der gegenwärtigen Situation neue Zuschauer*innen für den künstlerischen Dokumentarfilm gewinnen und begeistern lassen.

 

Das Jahressymposium der dfi gestaltet sich als hybrides Arbeitstreffen und lädt Akteur*innen aus der Vermittlungspraxis, der Theorie und der Filmproduktion zum Austausch ein: über kollektive Strategien und Vermittlungsansätze jenseits der etablierten Formate; über erste Erfahrungswerte aus den vergangenen Krisenmonaten – aber auch über kultur- und bildungspolitische Vorstöße, der Filmvermittlung die nötigen Zeitfenster und Geldtöpfe zu erschließen.

Welche Räume, welche Filme und Methoden eignen sich für eine nachhaltige Vermittlungsarbeit? Möchte man die Formenvielfalt des künstlerischen Dokumentarfilms, dessen Ästhetik oftmals auf den spezifischen Wahrnehmungsraum des Kinos ausgerichtet ist, an ein neues Publikum vermitteln, möchte man am Fortbestehen des Kinos als kultureller Praxis festhalten, erfordert dies engagierte Grundlagenarbeit. Denn durch die zunehmende Formatierung dokumentarischer Kino- und Fernsehproduktionen, durch die Omnipräsenz audiovisueller Onlineangebote ändern sich die Sehgewohnheiten potenzieller Zuschauer*innen rasant.

Galt diese Feststellung bereits vor der Corona-Krise, so hat sie seitdem an Brisanz gewonnen – angesichts der prekären Situation von Bildungseinrichtungen und Kinos werden strukturelle Defizite sichtbarer denn je, müssen Prioritäten neu verhandelt werden. Gleichzeitig hat die durch die Krise erzwungene Verlagerung filmkultureller und filmvermittelnder Angebote in digitale Räume eine Vielzahl neuer Erkenntnisse für die praktische Filmbildungsarbeit zutage gefördert.

Mit: Bettina Braun (Filmemacherin), Cristina Diz (Le cinema, cent ans de jeuneusse, DFF, Frankfurt), Lisa Domin (Künstlerin, Köln), Jens Geiger (Hauptverband Cinephilie), Miriam Gossing (Filmemacherin, Kuratorin), Marvin Hesse (Land in Sicht, Bielefeld), Jochen Hick (docfilm42), Katja Lell (Lehrstuhl für Ästhetische Bildung der Uni Köln), Malve Lippmann (bi'bak, Berlin), Sebastian Markt (Berlinale Generation), Maya Reichert (Dok.Education, Dok.Fest München), Betty Schiel (Freie Kuratorin, Bochum), Stefanie Schlüter (Filmvermittlerin, Berlin), Anna-Maria Schneider (Land in Sicht, Bielefeld), Vera Schöpfer (Filmhaus Köln), Lina Sieckmann (Filmemacherin, Kuratorin), Gudrun Sommer (dox! / Duisburger Filmwoche), Kerstin Stutterheim (Rektorin der KHM Kunsthochschule für Medien, Köln), Can Sungu (bi'bak, Berlin), Katharina Swoboda (Golden Pixel Cooperative), Sandra Trostel (Filmemacherin), Manuela Zahn (Lehrstuhl für Ästhetische Bildung der Uni Köln)

Es besteht die Möglichkeit, sich online dem Symposium zuzuschalten und einzubringen. Die Zahl der Teilnehmer*innen vor Ort ist beschränkt; die Anmeldung für die Online-Teilnahme ist ab sofort möglich unter parzich@dokumentarfilminitiative.de

Außerdem lädt die dfi zum Kurzfilmprogramm "The Mirror of Erised" ein, am 9. Oktober im Filmclub 813 mit Filmen von Zachary Epcar, Miriam Gossing, Peter Miller, Stefan Ramirez Perez, Lina Sieckmann, Ana Vaz u.a.:
Im Spiegel ERISED offenbart sich ein heißes Begehren. In ihm erscheint, was uns erschaudern lässt, uns innerlich spaltet, uns verleitet und zerklüftet. Er bildet eine magische Schwelle zwischen den verschiedenen Schichten von Realität, zwischen Wahrnehmung und Illusion, zwischen Dokumentarischem und Inszeniertem.

Das Programm bildet den Abschluss des Symposiums. Es wird kuratiert von Miriam Gossing & Lina Sieckmann, presented by Blonde Cobra – Festival for queer and Experimental Film.

Filmprogramm: 9. Oktober 2020, Filmclub 813, 19.30 Uhr (Einlass ab 19.15 Uhr), Hahnenstrasse 6, 50667 Köln
Tickets: 6,00 Euro / 5,00 Euro ermäßigt / 4,00 Euro Freunde des Filmclub 813
Veranstaltungsort: Fritz Thyssen Stiftung, Apostelnkloster 13-15, 50672 Köln

Veranstalter: dfi-Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW
Kooperationspartner: Filmclub, Filmhaus Köln, Lehrstuhl für Ästhetische Bildung der Universität zu Köln, Kunsthochschule für Medien (KHM)
Förderer: Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, Kulturamt der Stadt Köln, VFF-Verwertungsgesellschaft der Film-und Fernsehproduzenten

Quelle: www.dokumentarfilminitiative.de