Start für Filmfestival goEast

Mit der feierlichen Eröffnung am heutigen Abend in der Caligari FilmBühne in Wiesbaden beginnt das 14. Festival des mittel und osteuropäischen Films goEast.

Vom 9. bis 15. April präsentiert das Festival insgesamt 140 Filme aus 22 Ländern, darunter 13 Deutschlandpremieren und zwei Weltpremieren im Wettbewerb. Eröffnet wird das Festival in diesem Jahr mit dem polnischen Drama "Ida", das in intensiven Schwarz-Weiß-Bildern eine bewegende jüdische Familiengeschichte erzählt.

Die Höhepunkte des Programms fasste Festivalleiterin Gaby Babić folgendermaßen zusammen: "Uns ist es erneut gelungen, das Beste, was Osteuropa filmisch zu bieten hat, für die 14. Ausgabe unseres Festivals zusammenzutragen. Vielversprechende Debüts im Wettbewerb, ungebrochen aktuelle Meisterwerke im Symposium, brisante Themen, die die Gesellschaften in ganz Europa umtreiben. Gleichzeitig reagiert unser Programm auch auf die dramatischen Entwicklungen in der Ukraine. Uns geht es auch um eine konkrete Solidarisierung mit den Kräften, die für mehr Demokratie kämpfen. Die Nachwuchsförderung, seit jeher ein Schwerpunkt von goEast, wird mit dem neuen East-West Talent Lab – dank der Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und der BHF-BANK-Stiftung – weiter ausgebaut."

Herzstück von goEast ist der Wettbewerb, in dem zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme um den ŠKODA-Filmpreis (10.000 Euro) konkurrieren. Verliehen werden zudem der Dokumentarfilmpreis "Erinnerung und Zukunft" der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" EVZ (10.000 Euro), der Preis für die Beste Regie der Landeshauptstadt Wiesbaden (7.500 Euro) und der Preis des Auswärtigen Amtes für "künstlerische Originalität, die kulturelle Vielfalt schafft" (4.000 Euro). Außerdem vergibt die FIPRESCI-Jury den Preis der Internationalen Filmkritik.

Neben den Preisen im Hauptwettbewerb schreibt die BHF-BANK-Stiftung erstmalig den Open Frame Award für Experimentalfilm und Videokunst (5.000 Euro) aus. Dieser Wettbewerb ist Teil des East-West Talent Labs. Im Rahmen des Labs wird der goEast Development Award (3.500 Euro) vergeben. Das East-West Talent Lab wird vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ermöglicht.

Bereits zum achten Mal verleiht die Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit goEast den Filmförderpreis für Internationale Zusammenarbeit an junge Talente aus Deutschland und Osteuropa. Bis zu drei ambitionierte Projektvorhaben werden in den Kategorien Animations-, Dokumentar- und Kurzspielfilm von einer unabhängigen Fachjury ausgewählt und mit insgesamt bis zu 210.000 Euro ausgestattet.

Das Symposium (Freitag, 11. bis Sonntag, 13. April) begibt sich auf die Suche nach einem flüchtigen Phänomen der Filmgeschichte, der "Nouvelle Vague Polonaise". Der polnischen Regisseurin Małgorzata Szumowska widmet sich das Porträt.

Specials und Highlights zeigen Besonderes abseits der Kinosäle und filmische Hits. Jaroslav Rudiš, Autor von "Alois Nebel", liest aus seinem neuen Roman "Vom Ende des Punks in Helsinki", am Donnerstag, 10. April. Auf die nahende Fußball-WM stimmt die Komödie "Wie der Fussball nach Georgien kam" (UdSSR 1975) ein (Samstag, 12. April).

Junges Kino, Klassiker und die Podiumsdiskussion Slovak Cinema Now rücken das Filmland Slowakei in den Fokus. In der Matinee am Sonntag, 13. April, um 11 Uhr, stellen die Crewmitglieder Alexander Scheer und Anja Antonowicz den Spielfilm "Westen" vor. Die goEast Schulfilmtage zeigen aktuelle tschechische Animationen und einen Märchen-Klassiker. Mit hochaktuellen Entwicklungen befasst sich das Panel "Let's Keep Talking! The role film culture can play in the Russian-Ukrainian conflict" am Donnerstag, 10. April um 14 Uhr, an dem russische und ukrainische Festivalgäste teilnehmen werden.

Tickets für das Festival sind in der Tourist-Information in Wiesbaden (Telefon 0611 172 9780) sowie in der Caligari FilmBühne (Telefon 0611 315050) erhältlich.

Quelle: www.filmfestival-goeast.de