Das TheaterFigurenMuseum Lübeck präsentiert zu Beginn der neuen Sonderausstellung "Knete, Draht und Kamera. Animations- und Puppentrickfilm" ab dem 15. Februar die dreitägigen gleichnamigen Trickfilmtage im Figurentheater Lübeck.
Der Puppentrickfilm ist neben dem Zeichentrick-, dem Silhouetten- und dem Flachfigurenfilm ein Genre des Animationsfilms und eine der ältesten Kinoerfindungen. Einzelbildaufnahmen von geringfügig veränderten Puppen und das Abspiel von ca. 24 Bildern pro Sekunde schaffen die Illusion der Bewegung (Stop-Motion). Nicht zum Puppentrickfilm gehören Marionettenfilme oder andere Filme, bei denen der Puppenspieler in "Echtzeit" agiert oder gar im Bild zu sehen ist.
In Deutschland gelten die Brüder Ferdinand und Paul Diehl als Meister des Puppentrickfilms. 1937 schufen sie mit "Die sieben Raben" den ersten abendfüllenden deutschen Puppentrickfilm und in den 1950er Jahren die bekannten "Mecki"-Kinderkurzfilme. Seither entstanden zahlreiche weitere Puppentrickfilme, deren Figuren heute einen Kultstatus genießen. Auch bekannte Bands wie zum Beispiel "Die Ärzte" verwenden in ihren Videoclips die Raffinesse des Filmtricks.
Vom 15.-17. Februar zeigen das TheaterFigurenMuseum und das Figurentheater Lübeck Schlüsselfilme aus der Schnittstelle von Film und Puppenspiel. Filmemacher, Illustratoren und Studenten werden an diesen Tagen von ihren Inszenierungen und Trickfilmen sprechen und spannende Einblicke in ihre Arbeit geben. Einige der Figuren bleiben in Lübeck und werden in einer Sonderausstellung bis Mai 2013 im Museum zu sehen sein.
Am heutigen Donnerstag wurde das Programm der Trickfilmtage und der Sonderausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Zitat Martina Wagner: "Animation das heißt beleben, beseelen, heißt Gegenstände zum Leben erwecken. Zahlreiche Puppentrickfilme brachten Figuren hervor, die über Jahrzehnte hinweg jedem Kind und jedem Erwachsenen bekannt sind. Das DDR-Sandmännchen ist eine davon. Wir vom Museum und Figurentheater bringen mit diesem gemeinsamen Projekt zweierlei zum Ausdruck: zum einen die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Puppen sowie die Tatsache, dass sie die Entwicklung von Film und Fernsehen von Anfang an begleiteten."
Neben klassischen Figuren aus den DDR Märchenverfilmungen "Zwerg Nase" und "Das Birnenmädchen" werden auch die Hauptdarsteller aus modernen Puppenanimationsfilmen gezeigt. Hierzu gehören die Figuren "Prinz Ratte" von Albert Radl, "Kater" und "Das Schloss" von Tine Kluth, "Sandmann" von Scopas Medien, "From Dad to Son" von Nils Knoblich und "Sprössling" von Anne Breymann. Begleitend dazu laufen die Filme in der Sonderausstellung.
Weitere Informationen und das Programm bei www.theaterfigurenmuseum.de