Der ausschließlich von Kindern prämierte "Kindertiger" geht 2024 an Soleen Yusef für ihr Drehbuch zu "Sieger sein".
Im Herzen von Berlin-Wedding muss sich die elfjährige Mona nach der Flucht ihrer kurdischen Familie aus Syrien in ihrem neuen Schulalltag zurechtzufinden. Soleen Yusefs Drehbuch über ein starkes Mädchen, das Fußball liebt, begeisterte die zehn bis zwölfjährigen Mitglieder der Preisjury: "Wir haben uns für dieses Drehbuch entschieden, weil es die Probleme unseres Schulsystems realistisch zeigt. Wir wünschen uns mehr Drehbücher, die so ernste, wichtige Themen spannend erzählen und uns trotzdem zum Lachen bringen", begründen Ella Erna, Emilia, Karla, Kaya und Helene ihre Entscheidung.
Martin Michaelis, stellvertretender Vorstand der FFA und Leiter Finanzen und Administration, überreichte Soleen Yusef den Preis. "Zu hören, dass den Kindern die Themen auch so wichtig sind, das ist für mich das Schönste! Es ist eine Riesenmotivation, dass die Kinder den Film so ernst nehmen und zeigt mir, dass ich mit der Geschichte und mit den Figuren richtig gelegen habe. Toll, dass ich den Kindertiger dafür nutzen kann, um damit weiterzumachen!", freut sich Soleen Yusef, die auch die Regie zum Film führte. Die Preisverleihung, moderiert von KiKA-Moderator Tim Gailus, fand am Freitag, den 29. November in Anwesenheit der nominierten Autor*innen in einem Berliner Kino statt.
Der Kindertiger ist die mit 20.000 Euro höchstdotierte Auszeichnung für das Drehbuch eines realisierten Kinderfilms. Der Preis regt damit die Entwicklung neuer starker Kinderfilm-Stoffe an. Er stärkt die öffentliche Wahrnehmung des Genres und fördert und entwickelt durch die aktive Beteiligung von Kindern deren Begeisterung für deutsche Kinderfilme und ihren kreativ-kompetenten Umgang mit dem Gewerk Drehbuch. Er wird seit 2008 von der Filmförderungsanstalt (FFA) gestiftet und in Kooperation von VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz und KiKA, dem Kinderkanal von ARD und ZDF sowie in enger Zusammenarbeit mit der FBW-JUGEND FILMJURY und den Berliner SchulKinoWochen ausschließlich von Kindern und Jugendlichen vergeben.
Die Nominierungen übernahmen Kinder der FBW-Jugend Filmjury Berlin: Hannes, Pauline, Lukas, Ottilie, Ottokar, Tim und Wanda beschäftigten sich, von Filmvermittlerinnen begleitet, intensiv mit den eingereichten Stoffen. KiKA berichtete als Kooperationspartner des Preises im Medienmagazin "Team Timster" über die Arbeit der Jury – zu sehen auf kika.de und im KiKA-Player. Die Berliner SchulKinoWochen organisierten Workshops für Schulklassen zum Gewerk Drehbuch, bei denen die nominierten Autor*innen sich den Fragen der Schüler*innen stellten.
Ebenfalls nominiert waren die Drehbücher "Das fliegende Klassenzimmer" von Gerrit Hermans nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner und "One in a Million" von Joya Thome, Lydia Richter und Philipp Wunderlich. Die Nominierungen sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert. Alle Preisgelder dienen der Entwicklung eines neuen Treatments oder Drehbuchs für einen Kinder- oder Jugendfilm.
VISION KINO ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Sie wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek sowie der "Kino macht Schule" GbR, bestehend aus AllScreens Verband Filmverleih und Audiovisuelle Medien e.V., dem HDF Kino e. V., der Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e. V. und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit e. V. Die Schirmherrschaft über VISION KINO hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernommen.
Quelle: www.visionkino.de