Filmkritiker Hans Schifferle nannte ihn "ein Unikum in der deutschen Kinolandschaft" und einen "deutschen Kino-Buddha". Jetzt ist der Autor, Theater- und Filmemacher Roland Reber im Alter von 68 Jahren gestorben.
Geboren 1954 in Ludwigshafen, arbeitete Roland Reber nach einem Schauspielstudium in Bochum als Schauspieler und Regisseur an verschiedenen Theatern und gründete 1981 in Hamburg das "Theaterpathologische Institut", aus dem später das "Theater Institut" hervorging. Mit dem Institut spielte er bis 1989 in Hamburg, Hattingen und Lünen. Ab 1989 leitete er das "Welt Theater Projekt" im Rahmen der Weltdekade für kulturelle Entwicklung der Vereinten Nationen und der UNESCO und arbeitete als Regisseur und Autor in Indien, Russland, Ägypten, Mexiko und der Karibik.
1998 gründete Reber gemeinsam mit Mira Gittner und Ute Meisenheimer die wtp Filmproduktion. Seitdem drehte er, mit meist gleichbleibendem Stab an Mitarbeiter*innen und Schauspieler*innen, vollkommen unabhängig und ohne jede Fördermittel eine ganze Reihe an Spielfilmen, die er auch selbst in die Kinos brachte, von "Das Zimmer" (2001) über "24/7 – The Passion of Life" (2005) und "Die Wahrheit der Lüge" (2011) bis hin zu "Roland Rebers Todesrevue" (2019). Er bediente sich dabei immer wieder der Genres des Thrillers oder der Satire, um Themen wie Sinnsuche, Okkultismus und die Abgründe der menschlichen Seele zu behandeln, und klagte Bigotterie und repressive Moralvorstellungen an. Für seine Werke erhielt er mehrere internationale Auszeichnungen, lange Zeit war Reber auch offizieller deutscher Repräsentant des Cairo Film Festival und europäischer Repräsentant des Damaskus Film Festival.
Wie sein Team von wtp International heute mitteilte, starb Roland Reber am vergangenen Sonntag, 11. September, im bayerischen Unterdießen.